Skrupelloses Blutvergießen, um eine korrupte Gesellschaft zu reformieren, das erwartet euch in Akame Ga Kill!. Was euch sonst noch erwartet und wie der Manga im Vergleich zum Anime ist, erfahrt ihr im Folgenden.
„Dieser Junge ist echt ein Pechvogel“
Tatsumi hat es nicht leicht. Um seinem Dorf zu mehr Wohlstand zu verhelfen, ist er zur Kaiserstadt gereist, damit er dort dem Militär beitreten kann. Da kommt man aber nur durch Glück oder Beziehungen hinein. Durch seine Naivität fällt er dann auch noch auf eine schöne Frau rein, die ihn um sein ganzes Geld erleichtert. Auf der Straße schlafend wird er aber schließlich von einem vornehmen Fräulein aufgenommen. Doch auch da gibt es einen Haken. Denn einen Tag später wird ihre Familie von der Attentätergruppe Night Raid heimgesucht. Zuerst versucht Tatsumi das Mädchen vor der geheimnisvollen Akame, einer scheinbar ausdruckslosen Mörderin, zu beschützen.
Als er aber herausfindet, dass sie und ihre Eltern erst Fremde zu sich einladen, um sie dann zu foltern und zu töten und sich unter ihren Opfern seine Freunde befinden, hat er keine Skrupel mehr und erledigt sie eigenhändig. Von diesem Entschluss und seiner Kampfkraft beeindruckt beschließt das Night Raid Mitglied Leone, ihn in die Gruppe aufzunehmen. Tatsumi hat gesehen, was alles in der Kaiserstadt falsch läuft und Night Raid dagegen unternehmen will. Damit steht es fest, er schließt sich den Attentätern an.
Zu viel Hype um Nichts?
Akame Ga Kill! ist nicht ohne Grund eingeschweißt mit einem “ab 16”- Aufkleber im Laden zu finden. Der Manga enthält viele blutige Szenen, wie Elfen Lied-artige Körperteil-Abtrennungen sowie dunkle, realistischer gezeichnete Bilder von bspw. einer Folterkammer. Trotz der düsteren und teilweise ernsten Bilder, wird die Stimmung immer wieder durch kleine witzige Einlagen aufgelockert. Das wirkt auch nicht lächerlich, sondern gehört zu den Eigenarten der Charaktere. Diese kommen zwar stellenweise recht klischeehaft rüber, aber genau das ist das Konzept und der Manga nimmt sich auch trotzdem ernst. Der Zeichenstil lässt wenig zu wünschen übrig, besonders die düsteren Gesichtsausdrücke und Action-Szenen lassen sich sehen.
Trotzdem fehlt Akame Ga Kill! in meinen Augen Etwas. Der Manga ist schon spannend, dennoch hatte ich nicht dieses typische “Ich muss jetzt unbedingt wissen, wie es weitergeht”-Gefühl, das mich manchmal dazu treibt, das Internet nach neuen Infos zu durchforsten. Gegen die Charaktere ist im Allgemeinen nichts einzuwenden. Dennoch hat sich bei mir für keinen eine richtige Sympathie entwickelt. Vielleicht weil ich bei jedem das Gefühl hatte, diesen Charakter schon mal in einem anderen Manga oder Anime gesehen zu haben. Vielleicht waren aber auch meine Erwartungen zu hoch.
Anime vs. Manga
Zu Anfang ist die Handlung von Manga und Anime ziemlich synchron. Im späteren Verlauf ändert sich das aber, sodass Charaktere, die im Manga sterben im Anime weiterleben und andersrum. Hier ist es wohl Geschmackssache was einem besser gefällt. Allerdings hat der Anime später Filler-Episoden, wovon ich kein sonderlicher Fan bin.
Stimmungsmäßig ist der Manga meiner Meinung nach dem Anime überlegen. Die verrückten Gesichtsausdrücke der Charaktere wirken durch den Zeichenstil furchteinflössender und abgedrehter. Außerdem finde ich die Kolorierung der Charaktere unpassend. Jedes der Night Raid Mitglieder scheint in einer leuchtenden Farbe mit unterschiedlichen Abstufungen gefärbt zu sein. Dadurch wirken diese nicht wie eine Attentätergruppe sondern eher wie ein Magical Girl-Team. Im Manga fällt das natürlich nicht sonderlich auf, außer auf der Farbseite am Anfang. Allgemein hätte man aber eine realistischere Farbwahl treffen können.
Fazit
Akame Ga Kill! bietet solide und blutige Shonen-Action. Manga- und Anime-Veteranen werden wahrscheinlich nur mittelmäßig beeindruckt sein, da die Charaktere teilweise schon recht generisch wirken. Für alle, die noch nicht so bewandert in dem Genre sind, ist er aber definitiv empfehlenswert, da er eine gute Mischung aus Action, Splatter und Witz ist.
Clea Reumbach
Bildquelle(n): VIZ Media Switzerland SA, Square Enix Holdings Co., Ltd., Tetsuya Tashiro