Heute ist es so weit: Bethesda hat das Fallout 4 Universum erneut um ein kostenpflichtiges DLC erweitert, das den Namen Wasteland Workshop trägt. Ende März erschien bereits mit Automatron das erste DLC für Fallout 4. Neben neuen Waffen, Gegnern, Einzelteilen und der Möglichkeit, einen eigenen Roboterbegleiter bauen, verbessern und nach Belieben umgestalten zu können, beinhaltet Automatron einige recht umfangreiche Quests. (Hier gelangt ihr zu unserem Review vom Automatron DLC). Was es nun mit Wasteland Workshop auf sich hat, was dieses beinhaltet und ob es den Preis von 4,99€ im PlaystationStore wert ist, erfahrt ihr genau hier.
Baut, was das Zeug hält
Man muss sich bei dem Kauf von Wasteland Workshop generell im Klaren darüber sein, was man in Fallout 4 alles erreichen möchte und womit man sich seine Zeit im Commonwealth vertreibt. Gehört man zu den Spielern, die ihr Augenmerk einzig und allein auf die Haupt-Quests legen, ohne dabei Pfadfinderanwandlungen, Wissensdrang und Forschergeist zu besitzen, so wird man sich eventuell nur schwer mit Wasteland Workshop anfreunden können. Sobald man allerdings auch nur ein Fünkchen Kreativität in sich trägt und dieses Fünkchen im Baumodus der Siedlungen zum Feuer entfachen lässt – für euch ist Wasteland Workshop gemacht. Und ihr werdet es lieben!
Bethesda hat sich dieses Mal einzig und allein um das Bauen, Erweitern und Verschönern der eigenen Siedlungen gekümmert. Nicht mehr – nicht weniger. In nahezu jeder Kategorie des Baumodus gibt es neue Gegenstände, die teilweise auch sehr interessante Möglichkeiten bieten.
Ein Fundament und blutige Gladiatorenkämpfe
Zunächst wurde mit „Beton“ eine völlig neue Art von Fundament ins Baumenü eingefügt: Böden, Wände, Decken, Geländer, Treppen und vieles mehr können nun aus Beton gebaut werden. Damit wurden Holz, Schrott und Metall um eine dritte Kategorie erweitert – endlich! Darüber hinaus wurden etliche Dekorationsmöglichkeiten eingeführt, wie neue Lampen und Leuchtreklame. Hier existiert jeder Buchstabe einzeln, sodass man an seine Siedlungswände schreiben kann, was man will. Auch besteht nun die Möglichkeit, kleine Beleuchtungsquellen, wie brennende Metallfässer, Lagerfeuer oder Kerzen zu erstellen. Sogar Straßenlaternen können nun, vorausgesetzt man hat genügend Energie, aufgestellt werden. Unser persönliches, allerdings zugegeben kleines Highlight ist die Anbaufläche. Diese kann man auf jeder Oberfläche bauen, um dort letztendlich Pflanzen anbauen zu können, wodurch man nicht mehr auf Erdboden angewiesen ist und sogar in Häusern Nahrung anbauen kann. Wer nun meint, dass dies alles bloß Spielerei ohne Sinn sei, der wird sich darüber freuen, dass man mit Wasteland Workshop nun auch endlich einen Fusionsgenerator bauen kann, der stattliche 100 Energieeinheiten produziert. Auch eine energiebetriebene Wasserpumpe wurde eingeführt, die keine Wasseranbindung benötigt, aber mit 10 Wassereinheiten wesentlich mehr als die reine Wasserpumpe produziert. Mit dem sogenannten Dekontaminationsbogen kann man seine Strahlungsschäden vollständig entfernen lassen und es sind viele neue Fallen eingefügt worden, die einen entweder aufspießen, zersägen, zermalmen oder wegschleudern.
Eigentliches Highlight von Wasteland Workshop ist sicherlich die Arena-Option im Baumenü. Hier besteht die Möglichkeit, eine rote und eine blaue Plattform zu bauen, denen man jeweils Siedler – oder mit dem Automatron DLC auch eigens erstellte Roboter – zuweisen kann. Dies funktioniert in etwa so, dass alle Siedler, die der blauen Plattform zugewiesen sind, den Siedlern der roten Plattform gegenüber feindlich gesinnt sind. Man denke nur an die Möglichkeiten, die zudem durch die neuen Käfige entstehen. Nun ist es beispielsweise möglich, wilde Tiere – sogar Todeskrallen – zu fangen und mithilfe des neuen Betastrahlenemitters zu besänftigen. Allerdings wird hier ein bestimmtes Charakterlevel vorausgesetzt, da man diesen nur bauen kann, wenn man ein notwendiges Perk im Skill-Baum erworben hat. So wird gleichzeitig ein, wenn auch kleiner, Grund geliefert, seinen Charakter weiter zu spielen.
Wasteland Workshop – kurz und knapp
Wir sind der Meinung, dass man mit Wasteland Workshop – dem zweiten kostenpflichtigen DLC für Fallout 4 – überhaupt nichts falsch machen kann, da das Ausbauen und Verschönern der Siedlungen zu einem zentralen Element von Fallout 4 geworden ist. Wer also gerne heimwerkt oder einfach nur Spaß daran hat, seine Siedler gegeneinander kämpfen zu lassen, dem sind die 4,99€ ans Herz gelegt. Natürlich ist es immer etwas ernüchternd, wenn man Geld für etwas ausgeben soll und dafür nicht einmal Quests oder sonstige Dinge bekommt, welche die Spielmechanik erweitern – wie es beim Automatron DLC der Fall ist. Doch da Wasteland Workshop bloß die Hälfte des Automatron DLC kostet, ist der gebotene Inhalt angemessen. Wir hatten schon jetzt eine Menge Spaß an den neuen Funktionen und sehen nun endlich einen Anreiz, uns noch mehr mit den Siedlungen auseinanderzusetzen.
Julian Elison
Bildquelle(n): Bethesda Softworks