Gewinnspiel: Komödien im Schatten des kalten Krieges

Der kalte Krieg hielt die Welt viele Jahrzehnte in Atem und löste sich Anfang der 90er mit dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers auf. Zwei wunderbare aktuelle Komödien spinnen die Fäden des damaligen Konflikts in der Neuzeit weiter…

Der Hundereinjährige der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand (Concorde)

Allan Karlsson, der Titelheld des Weltbestsellers „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ bricht auf zu einem Leinwandabenteuer. Diesmal ohne die Last einer literarischen Vorlage, denn die Geschichte wurde nicht von Jonas Jonasson erdacht, sondern eigens für die Verfilmung geschrieben. Das macht es den Zuschauern natürlich wesentlich einfacher, schließlich müssen sie keinen Abgleich mit den Bildern vornehmen, die beim Lesen in ihrem Kopf entstanden sind.

Allan Karlsson verbringt seinen Ruhestand auf Bali, bis eines Tages das Geld alle ist und er sich mit seinem Freund Julius wieder aus dem Staub machen muss. Wie gut, das ihm just in diesem Moment einfällt, das er irgendwo das Rezept für die beste Brause der Welt deponiert hat. Und diese Brause stammt aus den Tiefen des kalten Krieges, als die Sowjets beschlossen, es den Amerikanern mal so richtig zu zeigen. Mit Jeansmode wollte das nicht klappen, also probierten sie ein Erfrischungsgetränk zu entwickeln, das Pepsi und Coca Cola alt aussehen lässt. Natürlich ist Karlsson daran nicht unbeteiligt gewesen. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Jeder will das Rezept haben und es kommt wie es kommen muss, daheim in Schweden treffen die unmöglichsten Leute aufeinander, von der CIA bis zur durchgedrehten Russin… “Der Hundereinjährige der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ ist ein großer Spaß. Mit Ironie, Witz und grossartigen Rückblicken auf die absurden Seiten des kalten Kriegs.

Kundschafter des Friedens (Majestic)

Als in der ehemaligen Sowjetrepublik Katschekistan der zukünftige Präsident entführt wird, steht der deutsche Geheimdienst vor einem echten Problem! Denn ohne Präsident wird es keine Wiedervereinigungskonferenz geben, und die ganze diplomatische Arbeit der letzten Jahre wäre umsonst gewesen. In der Not erinnert man sich an die Vergangenheit und reaktiviert ein Team ehemaliger DDR-Agenten, die sich in Katschekistan auskennen.

Fast dreißig Jahre nach ihrem letzten Einsatz, sind die Stasijungs zwar nicht mehr so ganz in Form, aber sie lassen sich auf das Abenteuer ein. In Begleitung der jungen BND-Agentin Paula brechen sie auf und müssen schnell erkennen, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war…

„Kundschafter des Friedens“ ist eine deutsche Komödie, die großen Spaß macht. Alte Rechnungen aus der Vergangenheit sind noch offen, neue Allianzen müssen gebildet werden und die moderne Technik macht auch was sie will.

Der Film ist mit Henry Hübchen, Michael Gwisdek, Winfried Glatzeder und Jürgen Prochnow hervorragend besetzt und man merkt den alten Schauspielhelden an, das sie große Freude beim Spielen haben.

Mikis Wesensbitter

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