Auf der Animuc 2016 hatten wir das große Vergnügen mit der Chefin von Figuya.com ein Interview führen zu dürfen. Jessica Janus berichtet uns von der Gründungsgeschichte des Online-Shop, über Hentai-Figuren bis hin zum deutschen Marken-Recht. Was Figuya zur vermutlich besten und bekanntesten deutschen Anlaufstelle für Anime & Manga Figuren macht? Lest selbst:
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Jessica, am besten erklärst du uns selbst, was Figuya eigentlich ist und was ihr tut.
Jessica Janus: Hallo! Figuya ist ein Online Shop für Anime und Manga Figuren aus Berlin. Und wir sind hier heute auf der Animuc in der Nähe von München.
Ich sehe unzählige Artikel hier an eurem Stand. Hast du eine ungefähre Vorstellung davon, wie viele Figuren ihr insgesamt vertreibt?
(Lacht) Das sind mehrere Tausend Produkte über die wir hier reden!
Und aus diesen Tausenden, hast du da eine persönliche Lieblingsfigur?
Naja, ich bin – wie viele andere – auch über Sailor Moon zu Anime und Manga gekommen und daran hänge ich auch immer noch ziemlich.
Eine obligatorische Frage: Wie bist du darauf gekommen Figuya ins Leben zu rufen? Was hat dich dazu bewegt einen Online-Shop mit all diesen Artikeln aus Japan, China, etc. zu eröffnen?
Nun ja, ich habe einfach schon immer gerne gesammelt, seit jetzt ca. 20 Jahren mittlerweile und habe mich schließlich eines Tages entschlossen das Hobby zum Beruf zu machen.
Und wie lief das dann ab – Warst du zu Beginn alleine? Wie hat sich das alles entwickelt?
Es lief eigentlich alles über mich, hatte aber meinen Freund mit im Boot, der mir dann mit der Webseite und ähnlichem ausgeholfen hat.
Immer praktisch, wenn man so jemand in seinem näheren Umfeld hat.
Ihr habt ja auch Produkte aus dem Hentai Bereich, die schon ziemlich freizügig sein können. Was ist dein Eindruck, hat sich die Akzeptanz diesen Dingen gegenüber die letzten Jahre verändert?
Wir haben auf jeden Fall einen sehr großen Kundenkreis, der sich für die Art Figuren interessiert und die sind ja oft auch sehr ästhetisch gestaltet und nicht besonders plump. Erstaunlicherweise werden diese Figuren zu gleichen Teilen von Männern und Frauen gekauft. Es ist nicht so, dass das nur Otakus kaufen, die zu Hause alleine sitzen. Das wird sehr offen gehandhabt und ist mittlerweile auch Gott sei Dank akzeptiert in der Szene.
In Deutschland gibt es ja ein großes Problem mit dem Markenrecht und es ist sehr viel komplizierter als in dem Rest der Welt. Habt ihr jemals Schwierigkeiten gehabt an die Figuren zu kommen, die ihr gerne vertreiben wolltet?
Wir verkaufen natürlich nur Original-Produkte (es gibt ja große Schwierigkeiten mit Bootlegs und Fakes) und die werden auch ausschließlich von offiziellen Großhändlern bezogen, die dann eben auch die Rechte haben, das in Europa zu vertreiben.
Daran bindet meine nächste Frage an: Wie sucht ihr die Figuren aus, die ihr in euren Shop aufnehmt? Läuft das alles über dich oder bekommt ihr auch Angebote, ob ihr denn nicht gewisse Figuren in euer Sortiment mit aufnehmen wollt?
Das ist eine Mischung aus allem. Man kennt seine Hersteller und weiß, dass wenn er wieder etwas neues hat, man das dann mit aufnehmen muss. Wir bekommen jedoch auch Anfragen von Kunden rein, die erste Prototypen von Figuren gesehen haben und da bemühen wir uns natürlich, dass diese auch bald bei uns zu bekommen sind.
Figuya ist ja sehr groß und sehr bekannt. Wenn ich jemanden frage, woher er diese oder jene Figur hat, fällt eigentlich nur euer Name. Wie fühlt es sich an den bekanntesten Anime & Manga Figuren Shop Deutschlands zu führen?
Das freut uns natürlich sehr! (Lacht) Es war schon auch ein hartes Stück Arbeit dort hinzukommen. Mittlerweile haben wir auch Personal, das zum Beispiel den Kunden-Support macht sowie Personal für den Versand. Und es ist natürlich schön zu sehen, dass es seit 2011 so sehr gewachsen ist und sich zu dem entwickelt hat, was es jetzt ist.
Jessica, es hat mich sehr gefreut! Noch ein abschließendes Wort: Was zeichnet deiner Meinung nach die Animuc gegenüber größerer Messen, wie beispielsweise der LBM aus?
Der größte Vorteil dürfte wohl ihre familiäre Stimmung sein. Es sind weit weniger Leute unterwegs, was das Verkaufen und das sich Unterhalten mit Kunden sehr viel angenehmer macht.
Ich danke dir vielmals für dieses Interview. Ich wünsche dir noch ein erfolgreiches Wochenende und ich hoffe man hört noch viel von euch!
Vielen Dank, wir bemühen uns!