Vor dem Start des neuen Kinofilms Independence Day: Wiederkehr können Fans schon mal in den Genuss einer dazugehörigen Vorgeschichte kommen. Diese stammt aus der Feder von Victor Gischler, welcher derzeit an Sally of the Wasteland schreibt, aber auch früher schon an X-Men, Punisher und auch Deadpool arbeitete.
Es geht direkt zur Sache!
Mit einem Knall, als hätte Roland Emmerich selbst kurz die Feder in die Hand genommen, beginnt das Spektakel am 4. Juli 1996. Ein Schiff der Aliens stürzt während der großen Schlacht in den Atlantischen Ozean. Dieses Schiff muss nun untersucht werden und somit landen unsere Helden, Dr. Jessica Morgan und Captain Joshua Adams, auf dem nächstgelegenen U-Boot. Die neue Mission ist, das Schiff zu bergen und so viel über die Außerirdischen herauszufinden wie möglich. Eher missmutig macht sich die Besatzung auf in Richtung Einschlagsort. Doch zu ihrem Unglück hat der Absturz nicht alle Leben innerhalb des Raumschiffes gefordert.
Rasante Action mit wenig Tiefgang
Independence Day – Dunkle Tiefen versucht den Charakteren eine gewisse Tiefe und Persönlichkeit zu geben, was allerdings kaum gelingt und eher dafür sorgte, dass ich mich bis zum Ende des Comics mit keiner Figur wirklich verbunden fühlte. Die meisten Dialoge wirken eher wie Lückenfüller, bis mal wieder geschossen werden kann.
Am vielversprechendsten war unser Captain Adams, welcher relativ früh seine Angst vor Wasser preisgab. Leider wurde auf diese Geschichte gar nicht aufgebaut und ein paar Seiten weiter befand er sich direkt in einem Tauchanzug in Richtung Alienschiff. Durch den Mangel an wichtigen Dialogen, liest sich der Comic allerdings ziemlich einfach und unkompliziert. Alles wird relativ schnell auf den Punkt gebracht.
Die Kolorierung von Stefani Rennee hingegen ist extrem gut gelungen. Diese passt wunderbar in den Independence Day-Charme und erschafft durch die meist düster gewählten Farbtöne, eine schöne und auch bedrückende Unterwasseratmosphäre. Die Zeichnungen sind auch sehr gelungen. Der stetige Wechsel der Zeichner fällt kaum auf und dadurch fühlen sich die Kapitel selber nicht zu fremd an.
Independence Day – Dunkle Tiefen: Fazit
Im Endeffekt vermittelt der Comic eher weniger einen Vorgeschmack auf den neuen Film und es wirkt alles irgendwie lieblos hingeklatscht. Die wichtigsten Informationen findet man am Ende des Comics, wo ein paar Seiten die Geschehnisse nach dem 4. Juli 1996 erzählen. Wer also auf die klassische Emmerich-Action steht und unbedingt jede kleine Information des Independence Day-Universums in sich aufnehmen will, der kann ruhig zugreifen. Wer aber nur oberflächlich interessiert ist oder einfach einen guten Sci-Fi-Comic lesen möchte, dem rate ich von Independence Day – Dunkle Tiefen ab.
Philip Brülke
Bildquelle(n): Cross Cult c/o Amigo Grafik GbR