Der Manga „Heimliche Blicke“ (No-Zo-Ki-A-Na) von Wakō Honna hat sich dank prickelnder Erotik und dem Tabu-Thema des Voyeurismus innerhalb kürzester Zeit zum internationalen Phänomen entwickelt. Nun bringt Kazé die Anime-Verfilmung des Manga auf DVD und Bluray nach Deutschland.
Der Traum eines jeden Junggesellen?
Wer träumt nicht davon: Jung und unerfahren zieht es uns in die Stadt, der erste Job, die erste eigene Wohnung, das Leben fängt gerade erst richtig an. Warum das ganze an dieser Stelle nicht bereits mit etwas zusätzlicher Würze versehen. Würze in Form eines attraktiven Nachbarn, der uns bittet diesen durch ein Loch in der Wand bei der Selbstbefriedigung zu beobachten. Für den Kunststudenten Tatsuhiko wird dieser Traum zur Realität, denn seine Nachbarin Emiru bietet ihm genau dies. Im Gegenzug möchte sie jedoch ebenfalls spannen dürfen. Auch wenn Tatsuhiko sich anfangs eher unwohl in dieser neuen Situation fühlt, spiegelt sich das FSK 18 Logo nicht grundlos auf dem Cover von „Heimliche Blicke“ wieder.
Ohne übertriebene Comedy, wie es im Ecchi normalerweise der Fall ist, sprengt diese 60minütige OVA Genre-Grenzen und tastet sich vorsichtig bis in die Bereiche des Hentai vor. Aus dem „heißen Spiel“ wird Ernst und auch wenn die Erotik hier im Vordergrund steht, wird auch die emotionale Zerbrechlichkeit der handelnden Charaktere, sowie die Vor- und Nachteile von hemmungslosen Handeln zumindest ansatzweise beleuchtet. Tiefgründig macht dies „Heimliche Blicke“ noch lange nicht, aber die OVA sticht damit eindeutig aus der Masse des Ecchi-Einheitsbrei hervor.
Grandiose Optik, nicht nur dank viel nackter Haut
Wer ein Erotik-Produkt kauft, erwartet auch eben solche. Da brauchen wir uns nichts vormachen. „Heimliche Blicke“ bietet reichlich davon, inkl. softer Sexszenen und der psychologischen Auseinandersetzung mit Bedürfnissen, Sexualität und der Lust der selbst. Wer also keinen Porno / Hentai erwartet, kommt hier voll auf seine Kosten. Das schöne im Vergleich zu so manch anderer Ecchi-Produktion ist, dass man dieser OVA (Original Video Animation) auch durch und durch ansieht, dass es eine OVA. Standen OVA doch schon immer für ein höheres Produktionsbudget und dementsprechend eine hochwertigere Optik. Zwar leidet auch „Heimliche Blicke“ wie die meisten Anime der letzten 10 Jahre unter einem zu künstlichen Look, der Detailgrad ist jedoch vielen anderen computergenerierten und automatisch kolorierten Anime überlegen.
Heimliche Blicke – Mein Fazit
„Heimliche Blicke“ ist waschechte Slice of Life-Kost mit größtenteils realistischen Ecchi-Elementen. Gags gibt es wenige und wenn, dann sind diese nicht übertrieben. Tatsächlich erkennt man sich als junger Erwachsener in so mancher Situation wieder. Genre-Fans werden es daher schade finden, dass „Heimliche Blicke“ bereits nach 60 Minuten wieder vorbei ist, während andere Anime wie Highschool DxD“ bereits in die vierte Staffel gehen. Da die Manga-Vorlage von Wakō Honna aber stolze 13 Ausgaben umfängt, darf man als Freund von animierter Erotik zumindest hoffen, dass das ganze auch in animierter Form irgendwann weitergehen wird.
Bildquelle(n): 2013 Wakoh Honna / Shogakukan Inc. / Peep Hole Project
• Titel: Heimliche Blicke
• Publisher: Kazé
• Release: 12.05.2017
• Medium: DVD, Bluray
• FSK: 18
• Genre: Erotik, Ecchi
• Synchronsprecher: Fabian Oscar Wien, Nicole Hannak uvm.