Nachdem EVE Online seit fast 13 Jahren zu den beliebtesten SciFi-MMORPGs der Welt zählt, versuchen nun die Entwickler CCP Games in die VR (Virtual Reality) mit ihrem diesjährig erscheinenden Titel EVE: Valkyrie einzugreifen. Um einen etwas leichteren Einstieg in dieses neue Spiel zu schaffen, gibt es nun einen gleichnamigen Comic, der die Geschichte der Anführerin der Valkyire, Rán Agole, erzählt.
Ein Leben ohne Tod
In einer Galaxis, die von der militärischen Stärke der Navy regiert wird, kämpfen die Valkyrie gegen diese Übermacht. Durch die Technologie der Wiedergeburt können die Valkyrie bis zum bitteren Ende kämpfen. Denn falls sie in der Schlacht sterben, werden sie wiedergeboren und können sich erneut auf den Feind stürzen.
Rán Agole – die erste Valkyrie
Brian Wood erzählt uns die Erlebnisse von Rán Agole: Einem Mädchen, das in den Ruhm ihres Vaters geboren wurde und in ihrem Lebensziel nichts Geringeres sieht, als die beste Pilotin des Universums zu werden. Doch schnell ist dieser Traum aus. Nachdem ihr Vater durch eine Verschwörung die Raumstation verlassen muss, ist auch Rán dazu gezwungen, mit ihm zu gehen und für immer ihre vielversprechende Karriere zu beenden, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Auf dem Planeten Caille kämpft sie sich durch, um das Überleben für sich und ihren Vater zu sichern und macht ihre ersten Schritte, um sich an der Navy rächen zu können. Die Geschichte selber ist keine großartige Neuerung und kommt einem bekannt vor. Allerdings wird sie schnell und verständnisvoll erzählt, sodass man sofort für Rán eine gewisse Sympathie entwickelt und mit ihrem Schicksal mitfühlt.
Die Wiedergeburt
Das was mich am meisten fesselte und noch immer einige Fragen in mir aufwirft, ist das System der Wiedergeburt, welches Wood hervorragend erzählt und auf eine sehr intelligente Weise darstellt. Die Gedankengänge der geklonten Wiedergeborenen so zu ergründen und darzustellen, ist nicht nur sehr interessant, sondern auch äußerst spannend dargestellt und durch auftretende Probleme, nicht nur positiv oder als selbstverständlich betrachtet. So werden im Laufe des Comics nicht nur die Licht-, sondern auch die Schattenseiten betrachtet und aus dem Aspekt heraus, dass es eine Vorgeschichte zu einem Videospiel ist, kann man den möglichen Vergleich mit einem Respawn, wie er in Spielen üblich ist, nicht abstreiten.
Besonders schön sind auch die Zeichnungen und Kolorierungen gelungen, welche von Eduardo Fransisco und Michael Atiyeh stammen. Durch die Farbwahl und detailreichen Zeichnungen wirkt der Comic sehr lebendig und hat in mir bei den Luftkampfszenen eine innere Freude ausgelöst. Jede Seite wirkte einzigartig liebevoll gestaltet und so wurde der Comic auch mit keiner Sekunde langweilig.
EVE: Valkyrie – Fazit
Lange hat mich kein SciFi-Comic so begeistert wie EVE: Valkyire. Durch die sich rasant entwickelnde Handlung mit überraschend spannenden Wendungen und dem moralischen Aspekt des Klonens, hat Brian Wood es geschafft, eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur für Leute geeignet ist, die sich mit dem EVE-Universum auskennen, sondern auch für alle SciFi Begeisterten, die auf Dogfights, schönes Artwork und eine gute Erzählung stehen.
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Philip Brülke
Bildquelle(n): Cross Cult c/o Amigo Grafik GbR