Yeah! Ich bin wieder da! Und habe direkt zwei Filme dabei, die zwar thematisch passen, unterschiedlicher aber kaum sein können. Let’s get ready to rumble in diesem speziellen Auto-Derby. Heute treten an: Ein Audi A8 RS an der Côte d’Azur versus ein alter Irgendwas in den Straßen von Teheran. Ich spreche natürlich (!!!) von The Transporter Refueled und Taxi Teheran.
Einer der beiden Filme hat die letztjährige Berlinale gewonnen. Wollt ihr erraten, welcher? Ich helfe euch: es ist nicht der Film mit Newcomer Ed Skrein. Aber warum Taxi Teheran gewonnen hat, ist mir eigentlich auch nicht so ganz klar.
Natürlich, die Jury wollte ein Zeichen setzen. Für Jafar Panahi, der im Iran ein Berufsverbot „erhalten“ hat und Menschen wie er, die über den Tellerrand hinausblicken, dort zudem noch inhaftiert werden. Das geht natürlich gar nicht. Ich verstehe, dass man da ein Zeichen setzen MUSS, aber rein künstlerisch gesehen ist Taxi Teheran kein Film, der mich aus den Socken haut. Nicht nur, dass die Geschichte schnell erzählt ist – Panahi fährt als Taxifahrer durch Teheran, gabelt verschiedenste Leute auf und unterhält sich mit ihnen – sondern auch, dass das furchtbar öde, anbiedernd und dabei so krass mit dem Holzhammer bearbeitet wurde, dass man die Botschaft sogar verstehen wird, wenn man keinen Plan hat, was so auf der Welt und hier speziell im Iran abgeht. Ich mag es bei Arthouse und Spartenfilmen gerne subtil. Aber irgendwie fand ich Taxi Teheran auf der Berlinale schon eher nur Durchschnitt, was nun beim zweiten Sehen nicht besser wurde. Bereits als der Film angekündigt wurde und in den Medien vorab ein riesen Bohei darum gemacht wurde, war mir klar, dass das der Gewinner der 65. Berlinale sein muss. So – genug ausgerastet. Guckt ihn euch an, aber sagt mir im Nachhinein nicht, dass der Film total überbewertet ist und ich euch das nicht gesagt hätte.
Dafür komme ich als audiophiler Autofan bei The Transporter Refueled voll auf meine Kosten. In der fast 100-minütigen Audi-Werbung versucht Universum das Franchise neu auf erleben zu lassen, nachdem die letzten Transporter-Teile und die Serie totaler Müll waren. Das ist ihnen eigentlich ganz gut gelungen. Sieht man von der recht offensichtlichen Story mal ab, so kann man sich den Streifen nicht nur wegen des Wagens ganz gut angucken. Ed Skrein gänzt zwar nicht durch ein hübsches Gesicht, Charme oder Schauspielkunst (SPOILER: Dafür ist er in Deadpool ziemlich knorke), kann aber durch übertriebene Coolness und Sportlichkeit überzeugen. Is ja auch egal, denn Ray Stevenson und vor allem die Mädels (allen voran Loan Chabanol) übernehmen das mit dem Charme und dem guten Aussehen. Achja, die Story. Wrommwromm, Auftrag = ehemalige Nutten die auf Rachefeldzug sind durch die Gegend fahren, Wrommwromm, Badass Kämpfe, mehr wrommwromm, Liebesszene, blabla, Wrommwromm, Ende. Dazu kriegt man viele tolle Aufnahmen von Rasereien entlang der südfranzösischen Küste und durch schnieke Fischerdörfer. Achja – und allerlei böse Jungs, Szeneclubs, Yachten und eben hübsche Damen in wenig Kleidung. Wie gesagt, man kann sich The Transporter Refueled schon angucken, aber man muss wissen, worauf man sich einlässt. Viel Auto, wenig Hirn. Wem das gefällt, der wird nen geilen Abend vor der Glotze haben! Vor allem wenn Skrein bzw. sein Fahrdouble à la The Stick aus Top Gears den Wagen so richtig ausfährt und sich beim Aufröhren des Motors die Nackenhaare aufstellen.
So long, it’s good to be back und bis nächste Woche!
Sarah Schindler
Taxi Teheran erscheint am 29.01. auf Blu-ray, DVD und VoD.
Die laaaaange Audiwerbung (The Transporter Refueled) ist seit dem 04.01. als Blu-ray, DVD und VoD erhältlich.
Bildnachweis: Universumfilm & Weltkino & Sarah Schindler