Ostern steht vor der Tür und da darf es auch im Kino ein bisschen fröhlicher und beschwingter als normal zugehen. So liegt denn das Augenmerk dieser Kolumne auf drei Komödien: „My Big Fat Greek Wedding 2“, „Rock the Kasbah“ und „Sex & Crime“. Das Hauptevent der Kinowoche aber ist sicherlich das Aufeinandertreffen von Batman und Superman. Ob einer von beiden dabei die Nase vorn hat und ob sich der Film lohnt, verraten wir in einem eigenen Review.
My Big Fat Greek Wedding 2
Regie: Kirk Jones, Verleih: Universal
Im Jahr 2002 trat die Familie Portokalos aus Chicago ihren lauten und fröhlichen Triumphzug durch die Kinos der Welt an, nach einem Drehbuch von Nia Vardalos, das in der Traumfabrik zunächst niemand haben wollte. Aber gerade die amateurhaft ungeschliffene Direktheit, mit der die Hauptfigur Toula (Nia Vardalos) über sich und ihre griechische Migranten-Großfamilie erzählte, erwies sich als unschlagbar witzig, herzlich und treffend. Das Sequel setzt zehn Jahre nach dem Ende des ersten Films ein: Toulas Tochter wird flügge, in ihrer Ehe mit Ian ersticken Arbeit und Routine die Leidenschaft und ihre Eltern entdecken, dass sie aufgrund einer Formular-Panne die ganzen Jahrzehnte über in wilder Ehe lebten. Also steht wieder eine Hochzeit ins Haus, und auch sonst verspricht der Filmtitel nichts, was er nicht halten kann. Es gibt nämlich einfach noch mehr von dem lustig-peinlichen Culture Clash des Originals mit seinen fehlbaren und liebenswerten Charakteren, die auch in Amerika die griechische Lebensart verteidigen. Die Fangemeinde wird mit dieser Fortsetzung vermutlich gut klarkommen und auch ein bisschen Spaß haben.
Rock the Kasbah
Regie: Barry Levinson, Verleih: Splendid Film
Bill Murray spielt in dieser Komödie einen alternden Rockmanager, der geistig immer noch ein Luftgitarren-Rebell der glorreichen Siebziger und Achtziger geblieben ist. Er träumt in Kalifornien weiterhin vom großen Durchbruch als Entdecker eines Stars und wird schließlich rein zufällig in Afghanistan fündig. Weil dort aber scharf geschossen wird und die streng religiösen Dorfpatriarchen keine singenden Frauen mögen, bringt sich der Amerikaner schwer in die Bredouille. Regisseur Barry Levinson, der die Komödie „Good Morning, Vietnam“ von 1987 gedreht hat, prüft hier einfach mal, ob sich die amerikanische Lässigkeit der Anti-Vietnam-Ära und ihrer Nachfolgejahre, als der Rock’n’Roll noch groß war, auch in einer Kriegs- und Krisenregion der Gegenwart gut macht. Die Antwort lautet Jein, denn auf den Antiamerikanismus und sonstige Empfindlichkeiten der muslimischen Gesellschaft vor Ort wird kaum Rücksicht genommen.
Sex & Crime
Regie: Paul Florian Müller, Verleih: Camino
Diese deutsche Krimikomödie mit Wotan Wilke Möhring, Fabian Busch und Claudia Eisinger beginnt vielversprechend, nimmt dann mächtig Fahrt auf und dreht sich im letzten Teil so schnell, dass ihr die Tassen aus dem Schrank fliegen. Denn dann macht ihr der Schwung ihrer Pirouetten viel mehr Spaß als das Aufpassen auf den Sinn der Handlung. Aber bis es so weit kommt, hat der Zuschauer sein Vergnügen am Miträtseln, wer in diesem verbrecherischen Komplott an welchen Strippen zieht. Schriftsteller Theo hat viel Erfolg mit trivialen Sex & Crime-Büchern, aber Pech in der Liebe: Seine Frau zieht aus und sein bester Freund, der Versicherungsmakler Valentin, überredet ihn, sich mit der Kellnerin Mörli zu trösten. Kurze Zeit später ruft Theo verzweifelt Valentin an: Mörli ist bei einem Handgemenge in der Wohnung zu Tode gekommen. Die Freunde versuchen, die Leiche zu beseitigen, die aber plötzlich wieder quicklebendig ist. Die in Schleifen erzählte Geschichte ist ein Überraschungspaket, das genüsslich mit den Erwartungen des Zuschauers spielt und die Motive des Krimi-Genres in schwarzen Humor tunkt.
Bianka Piringer
Bildrechte: Universal, Splendid, Camino