Mit Tom Clancy’s The Division hat Ubisoft es wieder einmal geschafft: Nach all dem Hype, der sich über die vergangen Jahre aufgebaut hat, ist es eine um so größere Freude, dass The Division in fast allen Punkten überzeugt! Durchdachtes Gameplay, eine solide Story, interessante Charaktere und ein PvP Modus, der euer Vertrauen in die Menschheit jedes Mal aufs Neue auf die Probe stellt, machen dieses Spiel zu einem einzigartigen Spielerlebnis. Ich habe die vergangenen Wochen einige Zeit im postapokalyptischen New York verbracht, Geiseln befreit, meine Basis erweitert und mir in der “Dark Zone” auf unschöne Art und Weise Waffen und Ausrüstung ergaunert.
Ein schrecklich schönes Setting für atemberaubende Atmosphäre
Wer meint, ein zerstörtes New York habe er schon oft genug in zahllosen Superhelden Filmen gesehen und könne dadurch gar nicht mehr so berauschend sein, dem sei gesagt: Weit gefehlt! Denn eins kann man über viele Spiele von Ubisoft sagen: Sie sind unglaublich schön anzusehen. Und Division stellt keine Ausnahme dar. Die Grafik sieht selbst mit der begrenzten Leistung der PS4 fantastisch aus und nicht selten habe ich mich dabei ertappt, wie ich innegehalten und meine Umgebung bewundert habe. Die Liebe zum Detail sucht ihresgleichen.
Nur ab und an habe ich erlebt, dass Texturen nicht rechtzeitig geladen wurden und Bugs, die mein Spielerlebnis beeinträchtigt hätten, sind mir während meines 30 stündigen Aufenthalts im Big Apple nicht über den Weg gelaufen. The Division läuft flüssig und, einmal im Spiel, auch ohne lange Ladezeiten. Lediglich der Anmeldevorgang auf der PS4 zieht sich etwas in die Länge.
Aufgrund einer am Black Friday ausgebrochenen Epidemie (ich will nicht zu viel vorweg nehmen), ist New York in einem festlich dekoriertem Ambiente zurückgelassen worden. Einige Orte strahlen sogar Ruhe und Besinnlichkeit aus… Wäre da nicht das Problem mit den ganzen Raidern, die die Staßen unsicher machen. Ihr gehört der “Division” an, einer Abteilung, die die Straßen für die Überlebenden sicher halten soll. Dies stellt sich nicht als einfaches Unterfangen heraus. An jeder Ecke sprießen die Kriminellen, nehmen Geiseln oder belagern Gebäude.
Euer Hauptaugenmerk liegt anfangs darauf, eure Basis in neuem Licht erstrahlen zu lassen. Dies erreicht ihr durch Story-Missionen, die euch nach und nach in gefährlichere Gefilde führen. Diese Missionen könnt ihr als Alleingänger, oder aber als Team aus bis zu vier Leuten bestreiten. Was mich zu meinem nächsten Punkt führt:
Gut durchdachtes Gameplay und belohnender Multiplayer Modus
The Division ist ein Multiplayer Spiel. Natürlich könnt ihr die gesamte Story auch als Lone Ranger spielen, aber lasst euch sagen: Das macht nur halb so viel Spaß! Vor jeder Mission gibt euch das Spiel die Möglichkeit, nach anderen Soldaten zu suchen, die euch auf eurem Weg begleiten wollen – wenn ihr nicht bereits eine bestehende Gruppe haben solltet.
Dies ermöglicht euch komplett neue Spielweisen. Da The Division viele Rollenspiel-Elemente besitzt, könnt ihr und euer Squad euch quasi nach klassischer MMORPG Manier auf die Kämpfe vorbereiten. Zum Beispiel kann ein Teammitglied als Heiler fungieren, während ein stark gepanzerter Spieler das Feuer auf sich zieht. Die verbleibenden zwei Soldaten sind dann dafür verantwortlich, die Gegner mit geballter Feuerkraft so schnell wie möglich zu eliminieren.
Die Fülle an Fähigkeiten, die sich mit der Erweiterung eurer Basis mehren und verbessern, sowie ein tiefgreifendes Anpassungs-System eurer Waffen, lassen euch The Division ganz nach euren Vorstellungen spielen: Sowohl Leute, die einfach nach einem neuen Shooter für zwischendurch suchen, als auch diejenigen, die sich das taktische Deckungs-System zu Nutze machen und sich viel auf ihre Fähigkeiten, wie Geschütztürme oder Schilde verlassen, werden nicht enttäuscht. The Divison bietet viele komplexe Mechaniken, die man aber nicht meistern muss, um ein befriedigendes Spielerlebnis zu erreichen. Ich bin beispielsweise kein großer Fan davon, selbst Waffen herzustellen. Ich erlange diese lieber durch mehrmaliges Wiederholen von Quests. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass ich den Waffen-Craftern in irgendetwas nachhängen würde. Und das ist auch wichtig, denn für den nächsten Punkt wollt ihr unbedingt bestmöglich vorbereitet sein.
Die “Dark Zone” – PvP in The Division
Der PvP (also Player versus Player) Modus in The Division unterscheidet sich von den meisten anderen Shootern auf dem Markt. Die “Dark Zone” ist ein großes Gebiet im Herzen New Yorks, das einzig und allein den Zweck erfüllt, dort andere Spieler zu bekämpfen. Im Gegensatz zum PvE Modus, in dem euch nur befreundete Spieler beistehen können, müsst ihr euch im PvP darauf gefasst machen, von anderen Spielern angegriffen und getötet zu werden.
Ihr habt die Möglichkeit (und ich empfehle es stark), mit Freunden im Team diesen Bereich zu erkunden. Dies gibt euch einen großen Vorteil gegenüber Anderen, da Teammitglieder euch wiederbeleben können und ihr euch gegenseitig Rückendeckung geben könnt. Das wird auch bitter notwendig sein, denn jedes Ausrüstungsteil, jede Waffe, die ihr in der Dark Zone findet ist vorerst kontaminiert und muss erst in eure Basis gebracht werden, um verwendet werden zu können.
Das Problem ist jedoch, dass wenn ihr in der Dark Zone sterbt, verliert ihr all euren Loot, der von gegnerischen Spielern aufgesammelt werden kann. Was also tun? Ihr müsst an einem gekennzeichnetem Platz einen Helikopter anfordern, der eure gesammelten Gegenstände in Sicherheit bringt. Das Procedere dauert allerdings ein bisschen und in dieser Zeit gilt es, den Landeplatz vor allen aufmerksam gewordenen Spielern zu verteidigen. Denn sollten diese es schaffen euch nieder zu ringen, verliert ihr all das, wofür ihr so hart in der Dark Zone gearbeitet habt.
Dies ist der Modus in dem die meisten Spieler ihre Zeit nach der Hauptmission verbringen werden, da dort mitunter die Besten Waffen und Rüstungen auf euch warten.
The Division – Fazit
Ich hatte eine tolle Zeit in The Division – und das, obwohl ich eigentlich kein Freund von Shootern bin. Aber zwecks der Rollenspiel-Elemente sowie des fantastischen Settings habe ich mir einen Ruck gegeben und wurde nicht enttäuscht! Das Kampfsystem ist gut durchdacht, man kann auch ohne viel Shooter Erfahrung gut abschneiden, wenn man sich auf Deckungen und Fähigkeiten verlässt. Die Story ist solide aufgebaut, was man heutzutage bei Spielen dieser Ausmaße leider nicht mehr häufig sieht. Was für mich dieses Spiel aber weit nach oben treibt, ist die Detailverliebtheit: Witzige Street Arts, Graffitis und gelegentliche Danksagungen von Überlebenden, die auf ein Tuch gekritzelt sind, lassen diese Welt erstaunlich lebendig erscheinen. Für alle, die mit The Division liebäugeln: Das ist eine klare Kaufempfehlung. Für alle, die es schon spielen: Wir sehen uns in der Dark Zone!
Marius Kauer
Bildquelle(n): Ubisoft
Infobox:
- Titel: Tom Clancy’s The Division
- Publisher: Ubisoft
- Entwickler: Massive Entertainment / Red Storm Entertainment
- Release: 08. März 2016
- Plattform: PS4, Xbox One & PC
- USK: 18
- Genre: Open-World-Online-Rollenspiel-Shooter
- Sprachausgabe: Multi
- Multiplayer: Ja