Mit Twilight Princess HD veröffentlicht Nintendo pünktlich zum 10. Geburtstag ein HD-Remake zu The Legend of Zelda: Twilight Princess. Reichen das optische Make-Over, Amiibo-Support und eine Hand voll neuer Features aus, um erneut mit Midna durch die Felder Hyrules zu ziehen?
Ein Review von Kevin Kunze
Ein großer Schritt für The Legend of Zelda
The Legend of Zelda: Twilight Princess ist für uns eines der besten Spiele der Reihe und das nicht nur, weil es neben Ocarina of Time und Majora’s Mask zu den eher düsteren und beklemmenden Spielen innerhalb des The Legend of Zelda – Franchise gehört. Zanto ist ein würdiger Schurke, der mit seiner verrückten, unberechenbaren Art sogar Ganondorf in den Schatten stellt. Und die Geschichte ist episch – voller emotionaler Momente und vor allem voller toller Charaktere. Insbesondere Midna ist die wohl beste Begleitfigur, die Link je hatte. Sie überzeugt nicht nur mit Charaktertiefe, sondern ist ebenfalls zu keiner Sekunde auch nur im Ansatz so nervig wie Navi oder Phai.
Kaum zu glauben, dass es bereits 10 Jahre her ist, seit wir begeistert Wiimote und Nunchuk schwungen und von dieser vergleichsweise doch sehr erwachsenen Version Hyrules in den Bann gezogen wurden. The Legend of Zelda: Twilight Princess erschien damals parallel für Nintendo Gamecube und die – zu diesem Zeitpunkt brandneue – Wii. Auf der Nintendo Wii wurde natürlich die Bewegungssteuerung intensiv genutzt, wodurch ein völlig neues Feeling entstand. Jedoch hatte dieses Feature seinen Preis, denn Link war zum ersten Mal Rechtshänder und um dies zu ermöglichen wurde das komplette Spiel einfach nur gespiegelt. Die neue WiiU Fassung gibt dem Spieler zu Beginn die Wahl: So könnt ihr direkt zwischen klassischer Steuerung (Pro Controller / Gamepad) oder Bewegungssteuerung (nur Gamepad) wählen. Links Schwert durch Bewegungen zu schwingen ist in The Legend of Zelda: Twilight Princess HD allerdings überhaupt nicht mehr möglich. Außerdem bietet das Spiel neben dem altbekannten Schwierigkeitsgrad nun auch einen Heldenmodus, der Link doppelten Schaden nehmen lässt.
Mehr als nur aufpoliert
Remakes gelten für viele Gamer als Unding. Denn schaut man sich den Wahn mancher Spiele-Entwickler an, sind oftmals aufkommende Vorwürfe der Ideenlosigkeit leicht nachzuvollziehen. Nintendo geht da zum Glück einen etwas anderen Weg. So gibt es bis dato kein einziges Remake des japanischen Traditionsstudios, welches ausschließlich eine aufpolierte Grafik bietet.
Neue Gameplay-Modi, überarbeitete Quests, neue Features, neuer Content – Nintendo bleibt seinem gewohnt hohen Niveau treu. Dies trifft natürlich auch auf The Legend of Zelda: Twilight Princess HD zu. Das nun auf WiiU veröffentlichte Remake bietet natürlich ein deutlich schöneres Farbbild, schärfere Texturen und mehr Details. Es weiß jedoch dank neuem Dungeon, Amiibo-Support und neuem Schwierigkeitsgrad auch Kenner des Originals zu überraschen. Spielerisch müssen wir an dieser Stelle keine großen Worte verlieren, da Nintendo vor allem für einwandfreies Gameplay bekannt ist und Spielspaß an erster Stelle steht. Durch das technische Upgrade läuft Twilight Princess HD zudem flüßiger als je zuvor.
Eine Sammleredition, die sich lohnt
Für Fans empfiehlt sich auf jeden Fall die Collector’s Edition inkl. Soundtrack und Wolf-Link Amiibo. Letztere schaltet nämlich das anfangs erwähnte neue Dungeon frei. Doch auch bereits erhältliche Amiibo aus The Legend of Zelda funktionieren mit Twilight Princess HD. So werden mit Figuren wie Link und Zelda Herzen oder Pfeile aufgefrischt. Wer jedoch auf Schmerz und Qualen steht nutzt seine Ganondorf – Figur. Diese aktiviert den aus „A Link Between Worlds“ bekannten wahren Heldenmodus, wodurch ihr sogar vierfachen (!) Schaden nehmt.
Der Preis ist mit 44,99 Euro für ein Remake mehr als fair. Wer auf ein düsteres The Legend of Zelda-Abenteuer steht, sollte daher auf jeden Fall zugreifen. Dank der neuen Features empfiehlt sich The Legend of Zelda: Twilight Princess HD gleichermaßen für Kenner des Originals, als auch Neuentdecker.
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Bildquelle(n): Nintendo