In dieser Ausgabe von MANGAikan erwartet euch der Boys Love-Einzelband Otona-chan. und der zweite Band von Orange. Die Review zum ersten Band findet ihr hier.
MANGAikan setzt sich aus den Wörtern Manga und gaikan, dem japanischen Wort für Überblick/Übersicht, zusammen und soll einen solchen über aktuelle und interessante Titel verschaffen. Alle Genres sind vertreten: von Shoujo bis Yaoi, von Action bis Mystery. Es sollte sich also für jeden Mangaleser etwas finden lassen.
Orange Band 2
Ichigo Takano
Carlsen
Dank Suwa war es Naho möglich, wieder mit Kakeru zu reden und für ihn da zu sein. Aufgrunddessen beendet er bereits nach zwei Wochen die Beziehung mit Ueda, statt wie im Brief erwähnt nach einem Monat. Als ihr Lehrer dann auch über Zeitreisetheorien, insbesondere der von Multiversen, spricht, wird Naho eins bewusst: Auch wenn sie mithilfe der Anweisungen im Brief Kakeru helfen und ihn glücklicher machen kann, wird das nichts für ihr Zukunfts-Ich aus dem Brief ändern. Es wird immer eine Zukunft geben, in der es Kakeru nicht mehr gibt und sie kann nur ihr Bestes geben, damit er in ihrer existieren wird.
“Ich will nichts bereuen”, das ist der zentrale Gedanke in Orange, der im zweiten Band noch bedeutsamer wird. Besonders die Szenen der Zukunfts-Naho gewinnen eine neue Atmosphäre. Denn wir wissen, dass es für sie kein Happy-End mit Kakeru geben und sie immer ihre Versäumnisse in ihrer Schulzeit bereuen wird. Das lässt auch den Leser über eigene Lebensentscheidungen nachdenken und macht den Manga für ein erwachseneres Publikum interessant. Wie Naho selbst fragt man sich, ob bereits versäumte Gelegenheiten schon das Schicksal von Kakeru besiegelt haben oder noch alles für seine Rettung offen ist. Somit setzt der zweite Band von Orange die dramatische Shoujou-Geschichte großartig fort und lässt uns mit den Charakteren auf ein positives Ende hoffen.
Otona-chan.
Lily Umiyuki
Tokyopop
Der süße Hiroto Otona will nicht mehr wie ein Kind behandelt werden und sich schnell verlieben, um erwachsener zu werden. Gerade da wird ein neuer Lehrer seiner Klasse zugeteilt. Dieser ist nicht viel älter als die Schüler, wirkt aber so viel cooler und schindet mit einem Zaubertrick viel Eindruck — besonders bei Hirito. Deshalb will er Shizunaga-sensei näher kommen, ganz zum Missfallen seines besten Freundes Masaki. Denn anscheinend hat dieser mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Hiroto.
Neben der Titel gebenden Kurzgeschichte Otona-chan. enthält der Einzelband eine weitere Kurzgeschichte sowie noch ein paar Bonusseiten zur ersteren. Beide Geschichten sind süße, unschuldige Boys Love in einem dazu passenden hellen, fluffigen Zeichenstil. Dementsprechend bleibt das Geschehen stets über der Gürtellinie und recht vorhersehbar. Dennoch werden sie sicherlich allen zartbesaiteten Fujoshis unter uns das ein oder andere Lächeln ins Gesicht zaubern, so wie es auch bei mir der Fall war. Besonders hebt sich dieser Yaoi-Einzelband also nicht von bereits existierenden ab. Wer aber seine Sammlung um ein weiteres kleines Boys Love-Bonbon erweitern möchte, der wird hier fündig.
Ihr habt noch nicht genug von süßen Yaois? In diesem MANGAikan könnt ihr meine Review zu Sag mir bitte, was Liebe ist ansehen.
Bildquelle(n): TOKYOPOP GmbH, CARLSEN Verlag GmbH, Shueisha Inc., Kadokawa Shoten