Dragon Ball ist wieder da und zwar voll in Farbe! Die Reihe Dragon Ball SD erzählt die Geschichte der originalen Mangareihe, jedoch in gekürzter Form, farbig und im Chibi-Look. Ob es sich als eingefleischter Fan noch einmal lohnt, da einen Blick reinzuwerfen oder das ganze eher für Kinder und Jugendliche fernab der Serie ist, verrate ich euch im Folgenden.
Gute alte Zeiten in Dragon Ball SD
Wer erinnert sich nicht noch daran: Von der Schule nach Hause, Fernseher an, Animes auf RTL II schauen. Und wer war da immer mit dabei? Richtig, Son-Goku und seine Freunde auf der Suche nach den sieben Dragon Balls. Aber nicht nur der Anime, auch der Manga, der von 1997 bis 2000 bei Carlsen als erster Manga in ursprünglicher Leserichtung veröffentlicht wurde, hatte einen riesen Erfolg. So überrascht es nicht, dass der Verlag nun auch Dragon Ball SD nach Deutschland gebracht hat, um jüngere Menschen wieder für die Kultserie zu begeistern.
Das „SD“ steht für “super deformed”, also stark verzerrt/ deformiert. Denn die Charaktere sind alle im Chibi-Look, das heißt: große Köpfe, kleiner Körper. Das fällt auf den ersten Seiten zuerst gar nicht so stark auf, wie man meinen würde. Besonders Son-Goku als Kind sieht fast haargenau so aus wie immer. Prägnanter wird der Unterschied dann eher bei Charakteren wie Bulma oder Yamchu, die erwachsen und eigentlich wesentlich größer als Goku sind. Ansonsten sehen die Charaktere aber alle so aus, wie man sie kennt und in Erinnerung hat, und dass, obwohl der Manga nicht von Akira Toriyama, sondern von Naho Ohishi gezeichnet wurde. Diese hat bereits mehrere Dragon Ball basierte Doujinshis (Fan-Mangas) und andere Projekte veröffentlicht. Wir verdanken ihr sogar Dragon Ball Z : Das Bardock Special. Aber nicht nur der Zeichenstil, auch die Farben lassen sich sehen. Alle Seiten sind leuchtend koloriert und aus stabilem Papier – und das für kaum mehr Geld, als für einen gewöhnlichen Manga heutzutage.
Ist denn noch genug Story da?
Wie oben bereits erwähnt, liegt uns die Geschichte der Drachenkugeln hier in gekürzter Form vor. So umfasst der erste Band von Dragon Ball SD grob die ersten dreieinhalb Bände der Originalreihe. Infolge dessen werden beispielsweise Kämpfe, die eigentlich ein Kapitel lang sind, auf eine Seite oder weniger reduziert. Einige unwesentliche Sachen werden sogar ganz weggelassen oder stark verändert, um in wenige Panels zu passen. So müssen wir zwar auf Bulmas Hasenkostüm am Bratpfannenberg verzichten, dafür bekommen wir an einigen Stellen witzige Einlagen mit leichten Andeutungen auf zukünftige Ereignisse. Da verwandelt sich Oolong beispielsweise nicht in einen gut aussehenden Mann im Trenchcoat sondern in Zarbon – den hübschen Gefolgsmann von Freezer. Es tauchen auch Charaktere an anderen Stellen auf als im Original. Desweiteren soll es auch ein paar neue geben – im ersten Band konnte ich allerdings keine entdecken. Das alles lässt einen Figuren, die früher vergessbare Randfiguren waren, wiederentdecken und man begibt sich regelrecht auf eine Easteregg-Jagd. Und das macht Dragon Ball SD attraktiv – auch für diejenigen, die die Abenteuer von Son-Goku schon kennen. Denn man merkt Ohishi-san an, dass sie selbst ein riesiger Dragon Ball Fan ist. Man kann deswegen gut über ihren Humor lachen, der dem Toriyamas recht ähnlich ist.
Fazit
Die Kürzungen tun meiner Meinung nach der Serie nichts ab und die Charaktere sind so, wie sie waren – und das ist gut so. Dragon Ball SD ist auf jeden Fall eine klare Empfehlung für alle, die gerne mal in den Manga reinschauen wollten, sich aber angesichts der Komplexität von 42 Bänden erschlagen fühlten sowie für alle, die die Serie noch gar nicht kennen. Auch Fans der Originalreihe kann ich es empfehlen, sich diesen Titel anzuschauen. Besonders, wenn es schon länger her ist, dass man die Originalreihe gelesen oder den Anime gesehen hat. Denn hier bekommt man in kürzerer Form, netter Optik und neuem Witz eine schöne kleine Nostalgiereise serviert.
Dragon Ball SD könnt ihr hier bekommen.
Clea Reumbach
Bildquelle(n): CARLSEN Verlag GmbH