Alexandrias Mauern sind gefallen! Zunächst gelang es Zombies, eine Schwachstelle zu finden und anschließend einer Gruppe von Plünderern. Allesamt wurden von Rick und Co. in The Walking Dead Band 14: In der Falle erledigt. Doch das kann noch nicht alles gewesen sein.
The Walking Dead Band 15: Dein Wille geschehe
Es herrscht Verwüstung, Tod und Leid. Leichen pflastern die Wege und Straßen von Alexandria und die Ansässigen beginnen allmählich mit Aufräumarbeiten. Währenddessen wartet Rick neben seinem Sohn Carl, der nach wie vor bewusstlos im Bett liegt, darauf, dass dieser aufwacht. Abraham gesteht Rosita eine Affäre mit Holly, indem er ihr sagt, dass die Zeiten, in denen er Rosita brauchte nun vorüber seien. Daraufhin zieht Rosita kurzerhand zu Eugene. Michonne ist immer noch sehr von Morgans Tod betroffen, was auch Rick klar wird, als er sie vor Morgans Grab kauernd entdeckt. In einem längeren Gespräch mit Andrea beweist Rick erneut seine Selbstlosigkeit, indem er sich eingesteht, in der Vergangenheit viele Fehler begangen zu haben, als er mehr an das Wohl seiner eigenen Familie und weniger an das der Gemeinschaft gedacht hatte. Andrea erkennt, dass sie beide viele Gemeinsamkeiten teilen und es beginnt sich allmählich ein emotionales Band zwischen Rick und Andrea aufzubauen, das auf gegenseitigem Verständnis und gemeinsamen Erlebnissen beruht. Am selben Abend sitzen sich Rick und Andrea beim Abendessen gegenüber, was diese Emotionen erneut aufflammen lässt. Kurz darauf hört Rick seit langem wieder Loris Stimme am Telefon, die ihm vorwirft, dass ihr und Judiths Tod seine Schuld seien, wie auch Carls Verletzung.
Doch nach kurzer Zeit scheint es, als würden andere Probleme die Gruppe heimsuchen. Allen voran ist Nicholas der Meinung, Rick würde versuchen, die Stadt an sich zu reißen – und das zum Leidwesen der anderen Bewohner, da deren Leben schön und problemlos abliefen, bevor Rick und seine Gruppe nach Alexandria kamen. Es bricht ein Streit zwischen Glenn und Nicholas aus, in dem sich beide bedrohen und prügeln. Rick beendet diesen Streit schließlich. Als wäre das nicht genug, gehen die Vorräte in Alexandria langsam aber sicher zur Neige.
Verkostung
Auf ein Neues gelingt es Cliff Rathburn und Charlie Adlard, enorme Charakterzüge in ihren Zeichnungen umzusetzen und darzustellen. Wir waren wieder überwältigt von den schönen Illustrationen und der starken Charakternähe, die zwischen uns als Leser und der Narration von The Walking Dead Band 15: Dein Wille geschehe aufrechterhalten werden konnte.
Dabei existieren auch im vorliegenden The Walking Dead-Band einige Unterschiede zur TV-Serie, die aber hier mehr auf der Tatsache beruhen, dass Charaktere wie Andrea im Comic noch am Leben und in der The Walking Dead-Serie längst verstorben sind, während andere, die im Comic bereits gestorben sind, wie bspw. Morgan, in der Fernsehserie noch existieren. So kann die sich aufbauende Zweisamkeit zwischen Rick und Andrea in der Serie beispielsweise nicht existieren, während der Charakter Nicholas sowohl im Comic als auch in der Fernsehserie als Unruhestifter dargestellt wird und in der Serie schließlich dafür sorgt, dass viele Fans über eine gefühlte Ewigkeit (eigentlich wenige Folgen) nicht wussten, ob Glenn tot oder noch am Leben ist. Auch Abraham ist sowohl im Comic als auch in der TV-Serie ähnlich eingestellt bezüglich der Beziehung zu Rosita.
Das 15. Menü unserer The Walking Dead Streuner-Küche strotzt vor Emotionen und Momenten, in denen man als Leser einfach nur mitfühlt – positiv wie auch negativ. Dabei waren wir enorm überrascht über eine erneute Entwicklung in Bezug auf Ricks charakterlicher Vielfalt – ein durchweg bewundernswerter Mensch, der in dieser Welt von Selbstlosigkeit und Fürsorge für seine Mitmenschen angetrieben wird. Wir sind mehr als nur gespannt, ob und wann Ricks Charakter jemals auserzählt sein kann, haben jetzt schon einen riesigen Appetit und wollen einen Nachschlag.
Julian Elison
Bildquelle(n): Cross Cult c/o Amigo Grafik GbR