Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich Drehbuchautor und Regisseur Jason Lei Howden irgendwann mal gedacht hat „Mensch, lass uns doch einen Film machen, in dem es um Metal, Satanismus und Splatter geht.“ Gesagt, getan und was dabei herauskam ist dermaßen bescheuert und witzig, dass man bei „Deathgasm“ ständig abwechselnd „Hell yeah“ und „What the hell“ sagen muss. Kein Wunder, dass der Film auf dem Fantasy Filmfest 2015 zu meinen absoluten Favoriten gehört hat und nun auch einen besonderen Platz in meiner Bekloppten-Reihe des heimischen Blu-ray-Regals bekommt.
Jaja, die Jugend von heute…
…hört nur Metal und preist Satan als Erlöser an. Oder so. Denn eigentlich möchte Brodie (Mio Cawthorne) nur Musik machen. Für Heavy Metal schlägt sein Herz. Das finden weder sein fieser Cousin David (Nick Hoskins-Smith), noch sein Onkel (Colin Moy) oder seine Tante (Jodie Rimmmer) so richtig knorke. Für sie ist Metal absolutes Teufelswerk. Wenn sie doch nur wüssten, wie richtig sie liegen, denkt man an das, was passiert, als Brodie und sein neuer Freund Zakk (James Blake), ein echter Hardcore-Metaller, eine Komposition in die Hände bekommen, die dämonischer nicht sein könnte. Als die beiden mit ihrer Band Deathgasm die Riffs das erste Mal spielen, beschwören sie dunkle Mächte herauf, die man sie sich nicht mal seiner ungeliebtesten Tante an den Hals wünscht. Musik kann Menschen verzaubern – hier lässt sie Death Metal zu hungrigen Zombies mutieren…
Teufelsmusik
Viel bescheuerter als dieser Plot kann es eigentlich nicht mehr werden, oder? Oh doch, es kann. Natürlich müssen die beiden Halbstarken verhindern, dass die hirnlosen Zombies alles dem Boden gleichmachen und auf ihrem Feldzug gegen die sabbernden Aggro-Mutanten machen Brodie und Zakk vor Nichts Halt. Alles lässt sich als Waffe gebrauchen: Vom klassischen Kantholz bis hin zum Dildo der Tante. Je länger der Film läuft, desto brutaler und abgefahrener wird er. Ein echtes Fest für Genießer nicht ernst gemeinter Splatterfilme mit ´ner ordentlichen Portion No-Brainer-Humor. Und das alles mit Hilfe von Death Metal – der außerordentlich gut passt, genauso wie die ganzen Anspielungen auf schlecht gewählte Bandnamen und sonstige Klischees. Aber auch vielen Anerkennungen an Splatterfilime der Achtziger sind ständig zu entdecken. Sei es das Bad Taste Shirt eines Bandmitglieds, die unfassbar miesen Spezialeffekte oder die völlig überzogene Brutalität, welches natürlich eine FSK-18-Einstufung mit sich bringt. Das alles, die liebevolle Charaktergestaltung und vor allem die Absurdität, machen Deathgasm zu einem Film, den man gesehen haben MUSS. Sofern man natürlich auf diese Sorte Film steht. Aber ich meine, wer tut das bitte nicht?
Also: Anschauen, lachen, Hände überm Kopf zusammenschlagen und danach Vibratoren nie wieder so ansehen/benutzen und Metal hören, wie früher.
Sarah Schindler
Deathgasm ist am 4. Februar 2016 auf Blu-ray, DVD und VoD erschienen.
Wir verlosen: 3 x DVD Deathgasm – Limited 3-Disc Uncut Collector’s Edition. Um zu gewinnen, schreibt uns eine E-Mail an: verlosung (at) agm-magazin.de mit dem Namen eurer Lieblings-Black-Metal-Band. Einsendeschluss ist der 18.02. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Bildquelle: Tiberius Film