Bunte Vielfalt prägt die Kinostarts dieser Woche. Ein aufwändiges französisches Biopic erinnert an den großen Meeresforscher und Naturfilmer Jacques Cousteau. Ein Dokumentarfilm beschäftigt sich mit dem Musiker Frank Zappa. Außerdem startet der neue Spielfilm von Werner Herzog, „Salt and Fire“. Darin begeben sich die von Veronica Ferres und Michael Shannon gespielten Hauptcharaktere auf eine versponnene Sinnsuche.
Der sächsische Comedian Olaf Schubert sucht in seinem ersten Kinoauftritt eine Frau. Dabei stellt er sich aber furchtbar umständlich an. Auch die amerikanische Komödie „Office Christmas Party“ präsentiert sich durchwachsen. Wem der Sinn nach einem lustigen Animationsfilm steht, wird vielleicht bei „Sing“ fündig. So heißt der neue Film von Illumination Entertainment mit den singenden Tieren.
Jacques – Entdecker der Ozeane
Regie: Jérôme Salle, Verleih: DCM Film
Jacques Cousteau (Lambert Wilson) legt sich im Jahr 1949 ein ausgemustertes Minenräumschiff zu, die „Calypso“. Fortan fährt er mit seiner Frau über die Weltmeere, um die Unterwasserwelt zu erforschen und zu filmen. An diesen Expeditionen nimmt später auch sein Sohn Philippe (Pierre Niney) teil. Doch Vater und Sohn haben bald gravierende Meinungsverschiedenheiten, zum Beispiel in Umweltfragen.
Über 30 Millionen Euro hat die Produktion dieses Biopics gekostet. Darin wird Jacques Cousteau sehr glaubwürdig als Macher und Visionär geschildert. In der Beziehung mit seinem Sohn werden aber auch die Schattenseiten seiner Persönlichkeit spürbar. So gelingt es dem zeitgeschichtlich aufschlussreichen Film, emotional zu überzeugen. Außerdem bietet er wunderbare Unterwasseraufnahmen.
Office Christmas Party
Regie: Josh Gordon, Will Speck, Verleih: Constantin
Bei der Firma Zenotek in Chicago stehen die Zeichen auf Sturm. Die Unternehmenschefin Carol Vanstone (Jennifer Aniston) streicht die Weihnachtsfeier. Und sie droht auch noch, die Filiale zu schließen. Der Filialleiter Clay (T.J. Miller), der Carols Bruder ist, und sein Angestellter Josh Parker (Jason Bateman) wollen schnell einen wichtigen Kunden an Land ziehen. Um ihn zu überzeugen, soll eine rauschende Weihnachtsparty stattfinden.
Jennifer Aniston macht ihre Sache gut als biestige Kapitalistin, die Angst und Schrecken verbreitet. Auch T.J. Miller und Jason Bateman spielen überzeugend. Aber der Film mischt seine Zutaten ein bisschen fahrig durcheinander. Es gibt Schlüpfriges, Peinliches, Klamauk, Romantik, Action. Hinzu kommt noch Ernstes wie die Angst um den Job. So hinterlässt die Komödie einen unausgegorenen Eindruck.
Alle Farben des Lebens
Regie: Gaby Dellal, Verleih: Tobis Film
Die Familie des 16-jährigen Ray (Elle Fanning) besteht aus drei erwachsenen Frauen. Eigentlich ist auch Ray selbst als Mädchen geboren. Doch er sehnt sich schon lange nach einer Geschlechtsumwandlung. Die will er nun mit einer Hormontherapie beginnen. Oma Dolly (Susan Sarandon) findet das gar nicht gut. Aber Mutter Maggie (Naomi Watts) begreift, wie ernst es Ray damit ist. Weil auch der Vater einwilligen muss, nehmen Maggie und Ray endlich Kontakt zu ihm auf.
Susan Sarandon, Naomi Watts und Elle Fanning in einem Film! Das klingt nach ganz großem Kino. Dennoch handelt es sich nur um eine nette, kleine Geschichte. Denn es geht ihr weniger um die Charaktere oder das Thema, als um die heimelige und humorvolle Atmosphäre.
Bianka Piringer
Fotoquelle(n): DCM Film, Constantin Film, Tobis Film.