Animal Crossing Happy Home Designer ermöglichte es Nintendo nicht nur erfolgreich sein Amiibo-Sortiment zu erweitern, sondern auch eine gänzlich neue Animal Crossing Erfahrung auf den Markt zu bringen.
Neue Berufe braucht das Land
Statt dem klassischen Aufbau einer ganzen Stadt, spezialisiert man sich nun auf die Inneneinrichtung der Häuser seiner Mitbürger und ist getreu dem Titel ein „Home Designer“ statt wie bisher der Bürgermeister. Leider ist langfristiger Spielspaß mit stetigen Folgekosten verbunden. Bietet der Titel trotzdem den gewohnten Spielspaß des Franchise oder ist Happy Home Designer ein Albtraum für jeden Bürgermeister?
Wo bleiben die Bewohner?
Wer Animal Crossing kennt, weiß, dass mit zunehmenden Spielerfolg immer mehr Bewohner in die eigens errichtete Stadt ziehen. Bei Happy Home Designer sieht das ganze ein wenig anders aus. Zwar schaltet ihr ganz klassisch zunehmend neue Spielinhalte frei, wer jedoch neue Bewohner bzw. Kunden, die eine Wohnungseinrichtung wünschen, gewinnen möchte, braucht sogenannte Amiibo-Karten. Diese Karten kosten pro Päckchen ca. 3-5 Euro und beinhalten 3 Karten. Gefahr droht allen, die gerne sammeln, denn inzwischen gibt es rund 300 Karten.
Zuckersüße Kostenfalle
Doch gerade Eltern bzw. unwissende Käufer sollten aufpassen, da das Spiel selbst nicht explizit darauf hinweist, auf die Amiibo-Karten angewiesen zu sein. Die Folgekosten sollten jedoch mit einkalkuliert werden, da vor allem Kindern sonst schnell langweilig durch den stagnierenden Spielverlauf wird. Am Gameplay selbst gibt es kaum etwas zu bemängeln. Happy Home Designer verlässt sich spielerisch auf die Wurzeln der Reihe, auch wenn es im Umfang natürlich deutlich eingeschränkt ist. Alle Freizeitaktivitäten, sowie der Ausbau der Stadt fallen weg. Man ist schließlich kein Bürgermeister mehr, sondern nur noch Innenausstatter. Konnte man in Animal Crossing bisher immer selbst wählen, wie man seine Zeit verbringt und so seine eigene Geschichte schreiben, fühlt sich Happy Home Designer stellenweise wie wirkliche Arbeit an, was leider den Spielspaß trübt.
Ein Experiment
Objektiv betrachtet fühlt sich Animal Crossing Happy Home Designer wie ein Experiment an. Viele Fans werfen Nintendo vor, für die zahlreichen Amiibo-Figuren noch keine durchdachte Software auf den Markt gebracht zu haben. Das Animal Crossing-Franchise wirkt daher wie ein Testlauf – vor allem wenn man zusätzlich das für die WiiU veröffentlichte Amiibo Party berücksichtigt. Als solche gesehen sind die beiden Titel auch durchaus zu gebrauchen und machen Hoffnung auf weitere, wirklich durchdachte Amiibo-Spiele. Fans des Franchise werden jedoch eher enttäuscht sein und sollten auf das nächste richtige Animal Crossing warten.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): Nintendo