Mit Singstar Celebration meldet sich die Grand Dame der Karaokespiele zurück aus der Versenkung. Doch ob ein neues Steuerungssystem und dadurch größere Massentauglichkeit dafür Sorgen können, Singstar in alle Wohnzimmer zu bringen?
I’m singing into my phone, just singing into my phone…
Fangen wir direkt mit der Besonderheit von Singstar Celebration an: Als Teil von Sonys Playlink-Offensive bietet euch das Spiel innovative neue Möglichkeiten, es zu steuern. War bei den anderen Serienteilen noch ein separat angeschlossenes Mikrofon Pflicht, müsst ihr jetzt nicht weiter blicken als in eure Hosentasche.
Die Besonderheit von Playlink ist, dass ihr alle Spiele, die auf dem System basieren, mit eurem Smartphone bedienen könnt. Hier könnt ihr über die „Singstar Mic“-App euer Telefon als Mikrofon verwenden. Und das funktioniert überraschend gut. Selbst wenn ihr, wie ich, keine Ahnung habt wo das Mikrofon eures Telefons überhaupt ist.
Doch nicht nur als Mikrofon kann euer Smartphone herhalten. Zusätzlich könnt ihr, ohne extra im Spiel durch Menüs manövrieren zu müssen, ganz einfach eure Playlist bearbeiten. Bevorzugt ihr allerdings herkömmliche Mikrofone, könnt ihr natürlich auch einfach ein USB-Mikrofon anschließen oder ein Playstation-Headset nutzen.
Mief, mief, mieeeeef, sagt über die Tracklist gar nichts aus
Was wäre ein Karaokespiel ohne die Musik? Vermutlich ziemlich langweilig und, seien wir ehrlich, verdammt peinlich. Das trifft leider meiner Meinung nach auch für die Musikauswahl zu, die in Singstar Celebration enthalten ist.
Natürlich soll ein Titel wie Singstar Celebration alle Geschmäcker etwas abdecken. Mein Musikgeschmack lässt sich allerdings einfach nicht mit Songs wie „Lieblingsmensch“, „Die, die immer lacht“ oder anderen hier nicht näher bewerteten Produkten der deutschen Musikindustrie vereinbaren. Zwar lasse ich mich durch Tracks wie „Wonderwall“ etwas besänftigen, aber die Zielgruppe von Singstar Celebration ist klar abgesteckt.
Meiner Meinung nach hätten massentaugliche Klassiker wie Bon Jovi’s „Living on a Prayer“ oder buchstäblich jeder Song von Queen das Ganze hier etwas abrunden können.
I’d buy that for a dollar!
Da wo es Singstar Celebration mangelt, springt der Singstore ein.Warum beschwere ich mich eigentlich, dass bestimmte Songs im Spiel nicht enthalten sind, wenn ich sie einfach kaufen kann? Weil es nicht das Selbe ist. Natürlich ist es schön zu wissen, dass man sich die Musikauswahl quasi selbst zusammenstellen kann, aber nicht jeder ist eben bereit, extra Geld auszugeben.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Preise durchaus in Ordnung sind. Ein einzelner Song kostet euch 1,39€ und ein Songpaket, bestehend aus fünf Songs, von denen einige nicht einzeln verfügbar sind, kostet 6,50 €. Finden könnt ihr hier alles von Musik der 60er Jahre, über 90s Klassiker wie 2 Unlimited, bis hin zu aktuellen Charthits und selbst Dingen wie „Mief“ von den Doofen. Und ja, ich konnte nicht anders, als ein paar Songs von Bon Jovi und Queen zu kaufen.
Wer braucht zum Singen schon Schnickschnack
Das Gameplay von Singstar Celebration ist schnell beschrieben. Ihr seht ein Musikvideo inklusive Untertiteln und farbige Spuren in Blau oder Rot. Blau für Spieler 1 und Rot für Spieler 2. Die Höhe der Spur spiegelt die Höhe des Tons wieder.
Wie schon in alten Singstar-Titeln ist es nicht zwingend notwendig, wirklich zu singen. Es reicht theoretisch, einfach einen Ton in entsprechender Höhe zu halten, aber wo bleibt da der Spaß.
An sich funktioniert das System sehr gut, wie schon in den Vorgängern. Das einzige Problem, dass ich habe, ist, dass ich große Schwierigkeiten habe, in meiner normalen Tonlage etwas zu treffen. Ich muss meist eine Oktave nach oben gehen. Doch das ist wahrscheinlich ein eher persönliches Problem.
Fazit – Singstar Celebration
Singstar Celebration ist ein würdiger neuer Serieneintrag. Die grundlegende Tracklist mag zwar nicht jeden begeistern, aber die Möglichkeit, für relativ schmales Geld neue Songs dazu zu kaufen, gleicht das relativ gut aus. Vor allem weil der Singstore ständig erweitert wird.
Die „Steuerung“ über das Smartphone funktioniert gut, auch wenn ich schon ein paar Mal das Problem hatte, dass das Spiel sich pausiert hat, weil die Verbindung zur App unterbrochen wurde. Allerdings ist das in mehreren Stunden Spielzeit nur ca. dreimal passiert. Das Management der Playlist über die App funktioniert leider nicht ganz so reibungslos, weil leider das Kästchen zur Auswahl eines Songs exakt an der gleichen Stelle ist wie der Schieberegler zum Scrollen. Dadurch ist es teils unmöglich, bestimmte Songs wie den Ersten oder Letzten auszuwählen.
Egal ob ihr jemand seid, der leidenschaftlich unter der Dusche singt oder sonst in seiner Freizeit gern den einen oder anderen Song schmettert. Egal ob alleine oder mit Freunden an einem feuchtfröhlichen Partyabend. Singstar Celebration ist definitiv eine klare Empfehlung. Und mal ganz ehrlich, was kann an für knapp 20 Euro schon groß verkehrt machen?
Bildquelle(n): Sony