Wer beruflich oder privat viel am PC schreiben muss, weiß wie lästig es sein kann ständig zu tippen. Dabei ist die Lösung ganz simpel. Sie hört auf den Namen Dragon NaturallySpeaking. Die Spracherkennungssoftware des Herstellers Nuance verspricht eingesprochene Sätze fehlerfrei in Dokumente zu übertragen und damit die Arbeit bis zu zehnmal schneller zu erledigen. Doch wie gut funktioniert dies in der Praxis und ist die Software wirklich ihren Preis wert?
Anfängliche Sprachblockaden
Anfangs ist die Nutzung von NaturallySpeaking durchaus befremdlich. So kommt man sich zugegebenermaßen doch sehr dämlich vor, vor seinem PC zu sitzen und Selbstgespräche zu führen. Das befremdliche Gefühl schwindet jedoch schnell einem Gefühl der Begeisterung, wenn man erst einmal realisiert, wie gut Dragon NaturallySpeaking funktioniert. Selbst englische Eigennamen werden zu 90 % fehlerfrei in das Dokument integriert. Auch Markennamen wie zum Beispiel Playstation 4 stellen für die Software des aus Dublin stammenden Unternehmens kein Problem dar.
Die überdurchschnittlich hohe Genauigkeit der Software macht sich bereits kurz nach der Installation bemerkbar. In einem ausführlichen Test wird nicht nur die Stimme des Nutzers analysiert, sondern der Nutzer selbst kann auch dank einiger Einstellungsmöglichkeiten das Programm seinen Bedürfnissen anpassen. Im praktischen Gebrauch fällt lediglich negativ ins Gewicht, dass Dragon NaturallySpeaking Nebensätze nicht immer von alleine erkennt und dementsprechend auch oftmals keine Satzzeichen setzt. Dafür ist die Spracherkennung an sich nahezu perfekt, denn selbst wenn man kein einwandfreies Hochdeutsch beherrscht gibt es kaum ein Wort das nicht sofort richtig von der Software übertragen wird.
Erfreulich ist ebenfalls, dass das Programm nicht nur mit der vom Hersteller vorgegebenen Peripherie funktioniert, sondern mit jedem handelsüblichen Mikrofon und Headset. Neben einer reinen Diktierfunktion, beherrscht die inzwischen 13. Version von Dragon NaturallySpeaking inzwischen auch die Annahme von Befehlen. So können Programme geöffnet, E-Mails versendet, im Web gesurft und sogar Facebook Einträge veröffentlicht werden. Dies führt dazu, dass Dragon NaturallySpeaking nach der anfänglichen Überwindungsphase nicht nur die Produktivität fördert, sondern auch zu einem enormen Zeitersparnis verhilft. Tatsächlich wurde dieses Review komplett mit der Software ein gesprochen, um sie einem finalen Härtetest zu unterziehen. Ich musste lediglich 4-5 mal nachkorrigieren und habe tatsächlich nur einen Bruchteil der üblichen Zeit benötigt um das Review zu Papier zu bringen.
Auch ein langfristiger Nutzen ist sofort zu erkennen. So kann ich nun Gedankengänge, Notizen, spontane Ideen und erste Entwürfe direkt in ein Dokument einsprechen, noch während ich das Medium teste oder ohne meine aktuelle Arbeit abzubrechen. Wir haben im Vorfeld viel Positives über Dragon NaturallySpeaking gehört, hätten jedoch nicht gedacht, dass die Spracherkennung wirklich so hervorragend funktioniert und sogar Konkurrenzprodukte wie die Apple Spracherkennung spielerisch leicht in den Schatten stellt.
Genauigkeit ohne Konkurrenz
Die bereits zu Beginn sehr gute Erkennung verbessert sich zusätzlich durch regelmäßige Stimmanalysen. Nuance baut sozusagen eine Datenbank über die Stimme des Benutzers auf, wodurch sich das Programm der Aussprache, dem Dialekt und der Sprechgeschwindigkeit immer besser anpasst und somit immer genauer wird. Dazu kommt das man durch die Spracheingabe automatisch eine viel höhere Selbstkontrolle hat. So erkennt man Schwächen im Satzbau sowie zu selten benutzte Synonyme und viele weitere handwerkliche Fehler viel schneller und einfacher da man sich die ganze Zeit selbst zuhört. Leichtsinnsfehler wie sie im Schreibfluss nur allzu gerne passieren, entstehen hier deutlich seltener bis gar nicht. Dragon NaturallySpeaking lässt sich in vielen Einsatzbereichen effektiv verwenden, wir gehen sogar soweit gehen zu sagen dass es sich hierbei um das beste auf dem Markt erhältliche Programm handelt. Für Kleinunternehmer und Hobbyzwecke reicht bereits die rund 80 € teure Home-Version alle anderen greifen zu den teureren Premium- bzw. Professional-Editions.
Kevin Kunze
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