Was bisher geschah:
Was steckt bloß hinter Victor Strand? Nachdem sich Nick, Chris, Daniel und Alicia von einer scheinbar verlassenen Insel, die wider Erwarten von Zombies besiedelt war, wieder auf die Abigail retten konnten, erfuhr Madison, dass Strand eigentlich genau weiß, wo er hinwolle – nach Mexiko. Dort soll eine sichere Unterkunft existieren. Doch obgleich die Gruppe um Madison und Travis keine Wahl hat, misstrauen sie Strand immer mehr, da dieser immer mehr zu einem Mysterium wird. Dies wird auf die Spitze getrieben, als Strand zwei von der Insel geretteten, unbekannte Menschen in den sicheren Tod schickt, indem er das Seil des Schlauchbootes, in dem sie sich befanden, durchtrennt, wodurch sie auf das offene Meer gerieten. Dies geschah wortlos und vor den Augen der ohnehin schon Verdacht schöpfenden Madison, womit Fear The Walking Dead S2E3: Der Ouroboros ein plötzliches Ende fand.
Vorsicht! Es folgen SPOILER zur neuen Episode!
Fear The Walking Dead S2E4 – Blut auf den Straßen
Mit Episode 4 – Blut auf den Straßen wird uns das erste Mal eine echte Flashback-Folge vorgesetzt. Ein Großteil der gezeigten Handlungen besteht aus Rückblenden, in denen wir viel über die Vergangenheit Victor Strands erfahren und darunter auch, wie er an den Immobilienmakler Thomas Abigail geraten ist und was diese verbindet. Dabei kommt heraus, dass Abigail getreu dem Motto „Blut auf den Straßen“ immer genau dann Immobilien verkauft bzw. bauen lässt, wenn Leid vorherrscht. Dazu gehören auch spezielle „Abigail-Parks“, welche nach Ausbruch der Zombie-Epidemie extra zum Zwecke des Überlebens erbaut wurden – riesige gesicherte Wohnanlagen, mit denen Thomas Abigail das Geschäft seines Lebens machen konnte.
Nick treibt völlig alleine im Wasser und rettet sich letztlich an Land. Dort angekommen erkennt man, dass es sich um eine Art verlassenes Zeltlager handelt, in dem Menschen zuvor einen großen „SAVE US“ Schriftzug erbaut haben. Er schleicht sich an einigen Zombies vorbei und tötet einen von ihnen, um sich mit seinem Blut einzuschmieren. Nur so kann er ungehindert durch die Siedlung wandern. Durch Flashbacks im Laufe der Episode und einigen Dialogen wird nach und nach klar, dass sich Nick im Auftrag von Strand selber auf die Suche nach seiner Kontaktperson Luis Flores begeben hat. Dieser soll Strand und die Menschen auf der Abigail sicher nach Mexiko schaffen. Nur mit einem Zettel samt Adresse und einem kleinen Messer bewaffnet erreicht Nick schließlich das Apartment und trifft sogleich auf Luis, der ihn in seinem Sportwagen zur Küste bringt, von wo aus sie sich per Schlauchboot in Richtung der Abigail aufmachen.
Währenddessen erreichen drei bewaffnete Unbekannte die Abigail und nehmen nach einem Täuschungsmanöver alle Menschen an Bord zu Geiseln, wobei Strand mit einem Not-Schlauchboot auf das offene Meer flüchtet, ehe er von einem der Geiselnehmer angeschossen wird. Einer der Männer ist Jack – derjenige, mit dem Alicia zuvor über Funk gesprochen hatte. Travis versucht unterdessen, die Abigail kurzzuschließen, da die Geiselnehmer an dem Schiff interessiert sind, Strand als einzige Person mit Schlüsseln aber dummerweise angeschossen wurde. Man erfährt, dass ein gewisser Connor das Sagen hätte. Wenig später erscheint dieser auch und bekundet seine Begeisterung über die Abigail. Daraufhin erreichen Nick und Luis – mittlerweile mit Sturmgewehren bewaffnet – das Schiff und erschießen den Großteil der Geiselnehmer, wobei der letzte von ihnen von Madison mithilfe einer Brechstange aufgespießt wird. Kurz darauf wird der angeschossene Strand von Madison aus dem Wasser gezogen.
Fear The Walking Dead S2E4 – Blut auf den Straßen war eine ausgesprochen abwechslungsreiche Episode. Während wir den kompletten Beginn völlig ahnungslos waren und überhaupt nicht wussten, was gerade passiert und wo wir uns zeitlich befinden, klärte sich dies nach und nach auf, wobei die Flashbacks in ihrer Unregelmäßigkeit nicht gerade hilfreich waren. Doch endlich ist genau das eingetreten, was wir der Gruppe im Travis Manawa schon so lange gewünscht haben – eine Strafe für ihre Gutmütigkeit. Zwar waren die Geisel-Szenen relativ spannend, wenngleich auch wenig elegant gelöst, jedoch ist der aufbauende Dialog zwischen Alicia und Jack charakterlich, wie auch die Logik betreffend, in jeder Hinsicht schwach durchdacht und vollkommen zusammenhanglos. Alicia beschließt zu einem Fremden, den sie nur über einige Funk-Gespräche kennt, „überzulaufen“ und sich der Gruppe einzubringen, wenn dieser ihre Familie beschützt – sie würden „zusammen sein“ können. Würden die beiden sich schon vor der Zombie-Apokalypse gekannt haben, wäre diese Einstellung nachvollziehbar. So aber empfanden wir Alicia als Person vollkommen lächerlich. Travis hingegen ist und bleibt ein schwacher Mann, der es alleine nicht auf die Reihe bekommt, seine Familie zu beschützen. Nick stand wieder – verdientermaßen – im Rampenlicht der Episode. Sein Zombie-Walk zu Beginn war absolut sehenswert und man fühlte sich endlich mal wieder wie in einer echten Zombie-Serie. In Fear The Walking Dead wird Nick mehr und mehr zum Sympathie-Mittelpunkt und es beginnen immer mehr Charaktere an Glaubwürdigkeit zu verlieren, was der Serie unglaublich schadet. Wir hoffen auf eine baldige Besserung!
Julian Elison
Bildquelle(n): AMC Film Holdings LLC.