Nach einer gefühlten Ewigkeit erscheint nun endlich die vierte Box zu Dragonball Z Kai. Nachdem es allerlei schräge und teilweise unverschämte Gerüchte gab, Kazé hätte die Lizensierung eingestellt, geht es nun sowohl auf DVD & Bluray als auch ProSieben MAXX endlich mit den Abenteuern von Son-Goku weiter. Doch hat sich das Warten gelohnt?
Lasst die Spiele beginnen
Box 4 beginnt mit einem kleinen, aber feinen Freezer-Comeback und einer der ikonischsten Szenen der Dragonball-Geschichte. Freezer hat den Kampf gegen Son-Goku überlebt! Schwer verletzt wird er von seinem Vater King Cold geborgen und gemeinsam ziehen sie Richtung Erde, um Rache an Son-Goku und seinen Freunden zu nehmen. Doch noch bevor Son-Goku selbst auf der Erde erscheint, stellt sich ihnen ein junger Saiyajin namens Trunks in den Weg und verwandelt Freezer in eben jener legendären Szene kurzerhand in Geschnetzeltes.
Mit dem Auftauchen von Trunks wird die Android- und schließlich auch die Cell-Saga eingeleitet. Fans streiten bis heute noch, ob denn die Freezer- oder Cell-Saga die qualitativ bessere sei. Wir wollen hier keine Partei ergreifen. Fest steht auf jeden Fall, dass die Cell-Saga alle Wünsche erfüllt, die das Shōnen-Herz begehrt. Die Action ist 1A, die Charakterentwicklungen sind großartig (vor allem Vegeta fängt spätestens jetzt an Fan-Herzen zu erobern) und die technische Qualität der Serie ist noch besser geworden.
Pro trifft Contra
Diese technische Qualität erstrahlt in Dragonball Z Kai grundsätzlich in neuem Glanz. Das Remaster ist zu großen Teilen gelungen und bietet vor allem in der BluRay-Fassung in Full HD ein hervorragendes Bild. Befremdlich wirken jedoch die neuen Szenen, die mehr an den Stil von Dragonball Super erinnern. Diese wirken zwischen den älteren Szenen eher wie ein Fremdkörper. Auch die Synchronisation ist dieses Mal ein zweischneidiges Schwert. Die wohl wichtigste Info vorab: Cell wird erneut von dem fantastischen Stefan Gossler gesprochen. Die deutsche Stimme von Jackie Chan hat bereits in Dragonball Z und Dragonball GT Cell verkörpert und ihm ein ganz eigenes, bedrohliches Wesen verliehen. In Kai sind seine Leistungen wieder eine Wohltat für unsere Ohren – dasselbe gilt leider nicht für den restlichen Cast.
Wir können es nach dem Shitstorm, der im Zuge von Dragonball Z ResurrectionF ausgebrochen ist, vollstens verstehen, sollte eine gewisse Enttäuschung und Demotivation im Cast von Dragonball Z Kai ausgebrochen sein. Denn leider ist Box 4 von der Synchronisation die bisher schwächste Veröffentlichung. Bulma schafft es überhaupt nicht mehr ihren Charakter einzufangen. Vegeta klingt zu Tode gelangweilt oder verliert sich im Overacting, Son-Gohan wird immer noch so gesprochen, als ob er seit dem Kampf gegen Radditz nicht mehr gealtert wäre und auch der Rest klingt einfach nur verloren.
Dazu kommt, dass die Aufnahme selbst nicht sehr sauber klingt. Die Stimmen wirken sehr unnatürlich und viel zu stark auf die restliche Soundkulisse gesetzt. Sodass es sich nicht so anhört, als würden die Figuren innerhalb ihrer Welt miteinander sprechen, sondern als würde jemand einen Kommentar zu den Geschehnissen sprechen. Die Stimmen sind zu abgehoben vom Rest. Hier wurde im Vergleich zu den eigentlichen von Kazé gewohnten Qualitätsstandards nicht ordentlich abgemischt. Wir raten daher dazu Box 4 auf japanisch mit Untertiteln zu schauen.
Dragonball Z Kai: Box 4 – Unser Fazit
Abgesehen von der enttäuschenden deutschen Synchronisation ist natürlich auch Dragonball Z Kai: Box 4, welche die Episoden 55-69 enthält, ein Must-Have für alle Dragonball-Fans. Der erste Auftritt von Trunks, der Übergang in die Android- und schließlich die Cell-Saga gehören zum besten, das Dragonball zu bieten hat. Bisher waren wir mit der Arbeit von Amadeus Strobl und den weiteren „neuen“ deutschen Dragonball-Stimmen sehr zufrieden, weshalb wir hoffen, dass diese in der nächsten Box wieder zu alter Stärke zurückfinden.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): Bird Studio/Shueisha, Toei Animation Film / 2009 Toei Animation Co., Ltd.