Die lustvollen Abenteuer von Issei und seiner dämonischen Gebieterin Rias gehen auch in Deutschland endlich weiter. Doch nachdem das anfänglich vielversprechende Konzept aus grenzenüberschreitender Soft-Erotik und knallharter Fantasy-Action bereits in der zweiten Staffel schwächelte, stellen wir uns der Frage, ob Highschool DxD BorN zu alten Stärken zurück findet oder die Messlatte noch weiter senkt.
Ein höllisches Training
Auf Issei kann man schonmal neidisch sein. Nicht nur die Tatsache, dass inzwischen alle Dämoninnen seiner Herrin Rias bei ihm schlafen und ihm außer Koneko auch alle an die Wäsche wollen – nein selbst Rias‘ Vater, einer der herrschenden Teufel der Hölle, hat inzwischen Gefallen am Schwiegersohn in Spé gefunden, weshalb er Isseis Elterhaus kurzerhand in eine mehrstöckige Luxusvilla verwandelt.
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Doch lange weilt Isseis Glück nicht, denn trotz all den positiven Entwicklungen im Leben der notgeilen Jungfrau, wird er von Visionen heimgesucht, die seinen eigenen Tod oder den seiner Nahestehenden wie Asia vorhersagen. Es wird also Zeit, stärker zu werden, weshalb Rias, Issei und der Rest sich in die Hölle begeben, um dort ein hartes Training zu absolvieren. Doch nach drei Staffeln kennen wir Issei inzwischen und so ist es nicht das Training, das seine geheimen Kräfte erweckt, sondern die Erlaubnis, mit den Brustwarzen von Rias zu spielen. Da schüttelt selbst der Drache, der an Isseis Seite kämpft, ungläubig den Kopf…
Alte Stärke, alte Schwächen
Wer bei dieser Inhaltsangabe ungläubig auf den Bildschirm starrt, scheint noch nicht viele Berührungspunkte mit Highschool DxD gehabt zu haben. Die Story ist gewohnt einfach gestrickt und lebt vor allem von ihrem Wechsel aus Erotik- und Actionszenen. Dabei kommt natürlich auch der Humor nicht zu kurz. Dennoch muss man anmerken, dass der Erotikanteil noch stärker zugenommen hat. Bereits in den ersten 30 Sekunden werden nahezu alle weiblichen Charaktere nackt gezeigt und auch die primären Geschlechtsmerkmale werden inzwischen nur noch auf das Nötigste verdeckt. Studio TNK tasten sich hier wohl an die absolute Grenze des im TV Zulässigen heran – mit Erfolg. Doch mit der inzwischen dritten Staffel ist Highschool DxD vor allem eines geworden: vorhersehbar.
Der gekonnte Mix aus epischen, coolen Kämpfen und der anrüchigen Erotik punktet inzwischen kaum noch. Immer noch verlaufen sämtliche Konfrontationen mit Feinden gleich und Isseis innerer Konflikt mit seiner Perversität ins Reine zu kommen, gleichzeitig aber Verantwortung für seine Freunde zu übernehmen, ist inzwischen nicht mehr vorhanden. Stattdessen weiß man als Zuschauer mittlerweile, dass Issei noch perverser werden muss, um seine Kräfte zu steigern, was dem Protagonisten dieser Serie erneut und kontinuierlich einiges an Sympathie raubt.
Highschool DxD Born Vol. 1 – unser Fazit
Highschool DxD BorN ist zumindest in seinen ersten drei Episoden Ecchi-Einheitsbrei. Immer noch unterhaltsam, aber eben nicht mehr als das. Genre-Fans dürfen hier nicht mehr als Durchschnitt erwarten, doch zumindest visuell spielt der Anime nach wie vor in der Oberklasse und die nackten Kurven von Rias und Co. erstrahlen in der dritten Staffel in einem noch detaillierten Glanz. Doch wer mehr als Durchschnittskost erwartet, sollte Highschool DxD nach der ersten Staffel ruhen lassen und sich experimentelleren Werken wie Shimoneta widmen.
Kevin Kunze
Bildquelle(n): 2015 II, MZ/KF/HSDDBP