Bereits vor einigen Monaten erschien The Seven Deadly Sins deutschlandexklusiv bei dem Streaming-Anbieter Netflix. Nun legt Peppermint nach und veröffentlicht den Anime auf DVD & Bluray. Grund genug für uns, einmal genauer nachzuschauen, was der Mix aus Fantasy-Action, Humor und gnadenlosem Brüstekneten zu bieten hat.
Der notgeile Melodias
Das wohl größte Fantasy-Klischee der modernen Geschichtenerzählung kommt auch in The Seven Deadly Sins zum Einsatz. Denn auch hier ist die Ausgangssituation der Geschichte eine Prinzessin in Not. Elizabeth Liones heißt die gutmütige, naive und mit „überzeugenden Argumenten“ ausgestattete Dame, welche auf der Suche nach den legendären sieben Todsünden ist. Eine Gruppe von Rittern, welche ihr helfen sollen, ihr Königreich aus der Tyrannei der heiligen Ritter zu befreien.
Als erstes trifft sie dabei auf Melodias, einen unscheinbaren, kleinen Jungen, der neben der Führung seiner Bar nichts anderes im Kopf hat, als Elizabeth unverblümt an der Oberweite zu begrapschen. Doch schon am Ende der ersten Episode stellt sich heraus, dass Melodias niemand geringeres als der Anführer der „Seven Deadly Sins“ ist und auf den Titel Todsünde des Zorns hört. Ein gnadenloser Kämpfer, dessen kindliches Auftreten täuscht. Nachdem Melodias sein „wahres Gesicht“ gegenüber Elizabeth offenbarte, machen die beiden sich gemeinsam auf, den Rest der sieben Todsünden zu finden.
Ein vielversprechender Start
Bereits die erste Episode der in Vol. 1 enthaltenen Episoden 1-6 gibt einen mehr als guten Eindruck dessen, was uns innerhalb der Serie erwartet. In der mittelalterlichen Fantasy-Welt treffen actionreiche Auseinandersetzungen auf gut getimte Gags und eine abrundende Portion Erotik. Visuell haben A-1 Pictures, welche vor allem durch Sword Art Online inzwischen zu den bekanntesten Animationsstudios zählen, mit The Seven Deadly Sins ganze Arbeit geleistet. Der grundsätzlich sehr plastische Look ergänzt sich hervorragend mit starken Licht/Schatten-Kontrasten, sehr intensiven Farben und einem verniedlichten Look. Das Gesamtbild ist dadurch stimmig und hochwertig, aber auch sehr speziell.
Wir fanden The Seven Deadly Sins optisch sehr ansprechend, können aber auch das genaue Gegenteil nachvollziehen. Der Ton hingegen liegt zwar als DTS-HD Master vor, wird aber leider nur in 2.0 Stereo-Sound ausgegeben. Schade. Neben der sehr guten japanischen Synchro hat man hier aber auch größtenteils professionelle Sprecher für die deutsche Umsetzung engagiert, von denen Patrick Bach als Melodias zumindest in Vol. 1 am meisten überzeugt.
The Seven Deadly Sins Vol. 1 – Unser Fazit
Peppermint Anime legt mit Vol. 1 einen gelungenen Start der Reihe hin. Zwar hat sich das Münchener Studio nun wohl völlig von den Digipaks verabschiedet und setzt stattdessen auf klassische Bluray-Amaray Cases. Diese wirken aber durch den Pappschuber, der das Amaray-Case ummantelt, immer noch deutlich hochwertiger als vergleichbare Standard-Produkte der Konkurrenz. Gerade der weibliche Cast hätte in der deutschen Synchronfassung etwas weniger piepsig daherkommen können, grundsätzlich können wir uns aber nicht beschweren.
Im Vergleich zu anderen Fantasy-Action-Ecchis, wie z. B. Highschool DxD, bleibt der Erotik-Anteil in The Seven Deadly Sins außerdem angenehm niedrig. Für Genre-Fans definitiv zu empfehlen.
Bildquelle(n): Nakaba Suzuki, KODANSHA/The Seven Deadly Sins Project, MBS