Was bisher geschah:
Nachdem sich die Gruppe um den Schurken Connor Zugang zur Abigail verschafft hatte, um Travis und seine Leute als Geiseln zu nehmen, gelang es ihnen, sich zu befreien und einige von Connors Männern zu erledigen. Dabei wurde Reed, Connors Bruder, von einer Metallstange aufgespießt. Alicia und Travis wurden an Bord des Schiffes von Connor gebracht, um sich zwangsläufig in die fremde Gruppe einzugliedern. Reed befand sich jedoch zu der Zeit noch auf der Abigail. Victor Strand wurde bei einem Fluchtversuch zuvor angeschossen, aber schlussendlich von Madison gerettet, womit die Fear The Walking Dead S2E4 – Blut auf den Straßen endete.
Fear The Walking Dead S2E5 – Gefangen
Alicia befindet sich auf Connors Schiff und bekommt von Jack die Aufgabe, fremde Schiffe auf dem Ozean für zukünftige Plünderungen auszuwählen und dies in ein Logbuch einzutragen. Connor will sich derweil mit ihr anfreunden und bietet ihr eine warme Mahlzeit an, die in seiner Abwesenheit von der schwangeren Vida entwendet wird und Alicia in der Kombüse einsperrt. Jack findet sie während eines Fluchtversuches und weist sie darauf hin, dass es ihr nicht erlaubt sei, sich frei an Bord zu bewegen. Alicia aber möchte wissen, wo sich ihre Familie befindet. Angeblich sei sie von Connors Leuten sicher an Land gebracht worden. Jack jedoch verspricht ihr, herauszufinden, was mit ihrer Familie vor sich geht. Währenddessen versorgen Daniel und Chris die Wunde von Reed, der ihnen stets Angst zu machen versucht, indem er sie durch die angebliche Größe von Connors Gruppe einschüchtern will. Vergeblich, denn der abgebrühte Daniel wollte lediglich herausfinden, wie Reed tickt. Chris fühlt sich allerdings mehr und mehr von Reed provoziert und bewacht anschließend seine Kabine von außen. Auf der Brücke erholt sich Strand mehr und mehr von seinen Wunden. Er macht Madison klar, dass sie sich es verdient hat, ihre Familie retten zu wollen und kommt auf die Idee, Reed als Verhandlungsbasis für einen Tausch zu benutzen. Sie suchen auf dem Radar nach Connors Basis und finden diese letztlich auch. Madison nimmt über Funk Kontakt mit Connor auf und schlägt ihnen den Tausch vor: der unversehrte Reed gegen Travis und Alicia, in einer Stunde. Daraufhin steuert Madison die Abigail in Richtung Norden. Es entsteht ein Konflikt um Nick, da Madison ihn nach wie vor zu bemuttern versucht und Strand verbietet, ihn auf weitere Ausflüge zu schicken. Strand selber ist der Meinung, dass Madison nicht sehe, wozu Nick in der Lage sei und dass er kein Kind mehr ist. Zur gleichen Zeit erwacht Travis in einer Zelle und begegnet Alex – die Frau, die im Schlauchboot saß, dessen Leine Strand zuvor gekappt hatte. Sie führen ein sehr emotionales Gespräch, wobei Travis sich selbst die Schuld für die Probleme gibt.
Währenddessen gelingt es Reed erneut, Chris zu provozieren, was Nick allerdings mitbekommt und durch Schließen der Kabinentür weitere Provokationen verhindert. Daraufhin gibt sich Chris die alleinige Schuld für die Situation, da es zu all dem niemals gekommen wäre, wenn er auf die Menschen – Vida, Jack und Reed – im Schlauchboot geschossen hätte. Nick hingegen versteht Chris und zeigt ihm, dass er nichts Falsches getan hat. Kurze Zeit später hören Madison und Strand einen Schuss – Chris hat Reed, die Grundlage für den beschlossenen Tauschhandel, erschossen. Er erzählt ihnen, dass er begonnen habe, sich zu verändern und er geglaubt habe, er sei infiziert. Reed kehrt als Zombie zurück und kann so glücklicherweise trotzdem mit einem Sack über dem Kopf als fälschlicherweise unversehrt eingetauscht werden. Jack und Alicia gelangen gemeinsam an Deck des Schiffes, während der an den Hafen gebrachte Travis darauf wartet, eingetauscht zu werden. Madison erreicht den Hafen mit Zombie-Reed per Schlauchboot und im Moment der Übergabe stößt sie Reed in die Gruppe von Connors Männern. Er beißt Connor sowie einen weiteren seiner Männer während es Travis gelingt, den dritten zu beseitigen. Alicia springt vom Boot und lässt Jack verständnislos zurück, um gemeinsam mit Madison und Travis zur Abigail zurückzukehren.
Wir müssen zugeben, dass uns Fear The Walking Dead S2E5 – Gefangen sehr gut gefallen hat. Wir fühlten uns von Anfang bis Ende durchweg gut unterhalten. Und das ist bei Fear The Walking Dead (leider) eine Seltenheit geworden. Waren in S2E4 – Blut auf den Straßen noch zu viele Handlungsstränge, die Unverständnis und einen Sympathieverlust zur Folge hatten, versucht sich Episode 5 stark zu bessern – und das auch erfolgreich. Durch die Trennung von Travis’ Gruppe, die unterschiedlichen Herangehensweisen, wie diese wieder zusammengeführt werden könnte, die jeweils einzelnen Probleme der speziellen Personen und die anschließende Lösung dieser Probleme hat uns Spannung, Unterhaltung und größtenteils viel Freude bereitet. Es ist erschreckend, wie man mit ansehen muss, wie Chris nach und nach immer düsterer Ereignisse ausgesetzt wird und sein Charakter immer weiter in diese Düsternis gezogen wird. So langsam beginnen wir jedenfalls, einzelne Parallelen zu dem klassischen The Walking Dead Charakter Shane zu erkennen. Zumindest steht die Befürchtung im Raum, dass sich diese Parallelen entwickeln könnten. Auch Madison hat uns in ihrem Tatendrang und ihrer Entschlossenheit erstaunt. Einziger Makel der Episode bleibt Alicia – nach wie vor tut sie so, als würde sie Jack schon seit Jahren kennen, vertraut ihm blind (Jack: „Vertraust du mir?“, Alicia: „Ja!“) und träumt von Gemeinsamkeiten. Ob das an ihrer jungen Naivität oder schlecht erzählten Charakterentwicklung liegt, ist uns ein Rätsel. Zurück bleibt eine Alicia, die als störend empfunden und lächerlich schlecht dargestellt wird. Episodenhöhepunkt, die Übergabe der „Geiseln“, war ein absolutes Highlight – nicht nur, weil ein Zombie eine große Rolle darin spielt. Fear The Walking Dead S2E5 – Gefangen ist in unseren Augen ein kleiner Hoffnungsträger, der uns Kraft gibt, Freude für die kommende Episode aufrecht zu erhalten.
Julian Elison
Bildquelle(n): AMC Film Holdings LLC.